Franziskus: Ideale nicht für ein bisschen Sichtbarkeit verraten

Papst warnt Jugendliche vor Selbstinszenierung in Social Media

Veröffentlicht am 24.11.2024 um 16:53 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Ihren Weltjugendtag feiert die katholische Kirche jedes zweite Jahr dezentral in den einzelnen Ortskirchen. Aus diesem Anlass hat der Papst die Jugendlichen ermahnt, nicht falschen Ruhm in sozialen Medien zu suchen.

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Vor dem Trend zur Selbstinszenierung in Medien-Netzwerken hat der Papst die jungen Menschen gewarnt. In seiner Predigt zum Weltjugendtag sagte Franziskus am Sonntag im Petersdom: "Lasst euch nicht von denen täuschen, die euch mit hohlen Versprechungen locken und euch in Wirklichkeit nur instrumentalisieren, konditionieren und für die eigenen Interessen benutzen wollen."

Die Jugendlichen rief er auf, sich nicht darauf einzulassen, in sozialen Netzwerken "Stars für einen Tag" zu sein. "Der Himmel, an dem ihr zu leuchten berufen seid, ist größer: Es ist der Himmel Gottes", so der Papst in seiner Ansprache. Er rief sie auf, "in der Nächstenliebe gegenüber den Armen und in der Ehrlichkeit der Arbeit wie Sterne in der Welt zu leuchten." Eindringlich mahnte er: "Hört nicht auf diejenigen, die euch mit Lügen etwas anderes erzählen! Es ist nicht die Zustimmung, die die Welt rettet, noch macht sie glücklich, sondern die Unentgeltlichkeit der Liebe."

Stabwechsel von Lissabon nach Seoul

Wer sich von dem Verlangen anstecken lasse, gesehen, anerkannt und gelobt zu werden, beschränke sich am Ende darauf, "sich durchzuboxen, zu konkurrieren, sich zu verstellen, sich auf Kompromisse einzulassen und die eigenen Ideale zu verraten, um ein bisschen Anerkennung und Sichtbarkeit zu erlangen".

Anlass des Gottesdienstes war der Weltjugendtag, den die katholische Kirche in jedem zweiten Jahr dezentral in den einzelnen Ortskirchen feiert. Zahlreiche Jugendliche aus Portugal, wo im Vorjahr der letzte zentrale Weltjugendtag stattfand, waren bei der Feier anwesend. Ebenso eine Delegation aus Südkorea, wo der nächste zentrale Weltjugendtag stattfinden soll.

In einem symbolischen Akt übergaben die Portugiesen das sogenannte Weltjugendtags-Kreuz sowie eine Kopie der Marien-Ikone aus der Kirche Santa Maria Maggiore an die jungen Christen aus Südkorea. Wegen des Heiligen Jahres 2025 wird der nächste reguläre Weltjugendtag in Seoul erst im Jahr 2027 stattfinden. Im kommenden Jahr ist vom 28. Juli bis 3. August ein außerordentliches großes katholisches Jugendfest in Rom geplant. (KNA)