Weiter daran arbeiten, Welt besser zu machen

Kardinal Marx warnt vor Trump und anderen "falschen Rettern"

Veröffentlicht am 29.11.2024 um 13:54 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Das Spiel mit der Angst sei kein Phänomen der Gegenwart, sagt Kardinal Reinhard Marx. Schon früher hätten Herrscher versucht, damit ihre Macht zu sichern. Als oberste Maxime müsse jedoch gelten: "Menschlichkeit zuerst!"

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Kardinal Reinhard Marx hat vor Populisten und Nationalisten gewarnt, die Angst schüren, um damit letztlich Macht zu gewinnen. Das sagte der Erzbischof von München und Freising in einem Beitrag für die Reihe "Zum Sonntag" für den Bayerischen Rundfunk. Dieser wird am 1. Dezember gesendet. Marx rief die Menschen dazu auf, nicht die Hände in den Schoß zu legen. Vielmehr gelte es, weiter daran zu arbeiten, die Welt für alle besser zu machen. Dabei müsse immer die Maxime gelten: "Menschlichkeit zuerst!"

Marx kritisierte nationalistische Populisten wie den ehemaligen und zukünftigen Präsidenten der USA, Donald Trump. Dieser habe für sein Land zwar ein "Goldenes Zeitalter" ausgerufen, mache aber letztlich mit den Ängsten und Sorgen der Menschen Politik. Parallel sammle er nur Gefolgsleute um sich, die seine falsche Utopie teilten: "Es ist ein Spiel mit der Angst, um sich selbst zu dem Retter zu inszenieren, auf den alle warten."

Diese Idee sei nicht neu, betonte der Kardinal. Schon Kaiser Augustus habe sich zur Zeit der Geburt Jesu als Gott verehren lassen und mit Gewalt und Unterdrückung, mit Steuern und Zöllen seine Herrschaft sichern wollen. "Doch dann kam ein Kind zur Welt, das bis heute viel Aufmerksamkeit bekommt, das Menschen zusammenführt und Frieden bringt. Kein selbst ernannter Messias, sondern ein von Gott gesandter Retter, der die Welt nachhaltig verändert", so der Erzbischof. (KNA)