Architektin Schock-Werner würdigt Wiederaufbau von Notre-Dame
Die langjährige Kölner Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner hat den Wiederaufbau der Kathedrale Notre-Dame in Paris gewürdigt. Die Kirche erstrahle in neuem Glanz, "der Schmutz ist runter", sagte Schock-Werner am Montag im ARD-Morgenmagazin. Dass die weltberühmte Kirche nach einem verheerenden Brand 2019 im Originalzustand wiederaufgebaut wurde, nannte die Architektin eine richtige Entscheidung, die angesichts der Zeitvorgabe von fünf Jahren auch aus praktischen Gründen erfolgt sei. "Eine neue Konstruktion hätte man nicht hinbekommen."
Schock-Werner, die Beauftragte der Kulturstaatsministerin für die Koordinierung der Hilfsangebote für Notre-Dame aus Deutschland war, nahm auch Stellung zu der Restaurierung von vier Fenstern durch die Kölner Dombauhütte. Vorausgegangen seien längere Verhandlungen mit der französischen Seite, an denen sich auch der damalige nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und die deutsche Botschaft in Paris beteiligt hätten.
"Das nenne ich europäisches Vertrauen"
Laschet hatte dazu am Sonntag in einem Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) gesagt: "Dass man einverstanden war in Frankreich, vier große beschädigte Fenster der Kathedrale in der Kölner Dombauhütte restaurieren zu lassen, ist ein großer Schritt europäischer Zusammenarbeit gewesen. Das nenne ich europäisches Vertrauen."
Letzten Endes sei die Hilfe sehr willkommen gewesen, betonte auch Schock-Werner. Ihre Bilanz: "Die deutsch-französische Freundschaft funktioniert auf den unteren Ebenen sehr gut." In der höheren Politik gestalte sich das mitunter schwieriger. Besuchern aus Deutschland, die die in Köln restaurierten Fenster sehen wollen, gab Schock-Werner folgenden Tipp mit auf den Weg: "Wenn man reinkommt, oben rechts die vier."
Notre-Dame wird am Wochenende feierlich im Beisein von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron wiedereröffnet. Dazu werden zahlreiche prominente Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft erwartet. (KNA)