Kampagne gegen Kirchenaustritte – auch Bischof greift zum Telefon
Mit einem Telefontag will die katholische Kirche im Schweizer Kanton Zürich mit ihren Mitgliedern ins Gespräch kommen. Unter anderem soll der örtliche Bischof Joseph Maria Bonnemain persönlich zum Hörer greifen, um sich den Fragen, Anliegen und Sorgen der Menschen zu stellen, berichtet das Nachrichtenportal "kath.ch" am Dienstag.
Die Kampagne fällt in eine Zeit, in der viele Schweizer Katholiken mit dem Gedanken spielen, aus der Kirche auszutreten. Das zeigen erste Ergebnisse einer Umfrage des Forschungsinstituts Sotomo. Rund 18 Prozent der Katholiken hätten schon einmal über einen Kirchenaustritt nachgedacht, bei den Reformierten seien es 12 Prozent. Erste Ergebnisse zeigen aber auch, dass das kirchliche Engagement vor allem im sozialen Bereich von rund 71 Prozent der Befragten positiv bewertet wird. Rund 90 Prozent der Befragten gaben unter anderem an, ein solches soziales Engagement von der Kirche zu erwarten.
"Die Kirche macht viel, das sehen die Menschen, aber wir haben einen massiven Aufholbedarf", sagte Simon Sprenger, Kommunikationsleiter der Kirche im Kanton Zürich. Die Glaubwürdigkeit leide unter der Last der Vertuschungen und Verbrechen vergangener Jahre ebenso wie unter dem Reformstau bei der Gleichstellung der Frauen, so Sprenger. "Unser Engagement für die Menschen bleibt hoch". Die Ergebnisse der Befragung sollen Anfang nächsten Jahres veröffentlicht werden. (mtr)