Schwerer Angriff – Bischof entging nur knapp einer Hinrichtung
Im Sudan ist der Bischof der Diözese El Obeid im Zentrum des Landes in die Fronten des Bürgerkriegs geraten. Eigenen Angabe zufolge entging Yunan Tombe Trille Kuku Andali nur knapp einer Hinrichtung, wie er seinen Amtskollegen in einem Brief mitteilte, berichtete der asiatische katholische Pressedienst Ucanews am Freitag. Demnach geriet der Bischof zunächst in eine Straßensperre der Armee, die ihn beschuldigte, "verbotene Währung" zu transportieren. Sie beschlagnahmte einen Teil des Geldes.
Anschließend wurde das Auto von Anhängern der paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) gestoppt. Laut Bischof misshandelten diese ihn und seinen Begleiter, einen Diakon. Offenbar wollten sie die Männer auch zu einer Hinrichtung führen. Ein unerwartetes Eingreifen eines RSF-Führers habe sie jedoch in letzter Minute gerettet. Der Bischof erklärte, er bleibe trotz der Gefahr bei seiner Gemeinde und feiere weiter Gottesdienste, solange es möglich ist.
Die humanitäre Lage im Sudan hat sich durch den seit April 2023 andauernden Krieg drastisch verschlechtert, mit über 61.000 Todesopfern, Millionen von Vertriebenen und enormem Leid der Bevölkerung. Der Krieg resultiert aus Machtkämpfen zwischen dem Armeechef Abdel Fattah Al-Burhan und RSF-Kommandeur Mohamed Hamdan Dagalo. Die sudanesischen und südsudanesischen Bischöfe haben den Konflikt scharf verurteilt und zu Frieden, Dialog und Gewaltverzicht aufgerufen. (KNA)