Augustin-Bea-Preis 2025 für Kardinal Dominik Duka
Der frühere Erzbischof von Prag, Kardinal Dominik Duka (81), erhält den Augustin-Bea-Preis 2025 der Internationalen Stiftung Humanum. Das teilte die Stiftung, die ihren Sitz in Lugano in der Schweiz hat, am Montag mit. Die mit 30.000 Schweizer Franken (rund 32.000 Euro) dotierte Auszeichnung wird seit 1969 in unregelmäßigen Abständen unter anderem für "hervorragende Verdienste um den Frieden und den Fortschritt der menschlichen Gesellschaft und um die Verwirklichung einer größeren sozialen Gerechtigkeit" vergeben. Der Festakt soll Ende Juni in Bern stattfinden.
Untergrundpriester, Bischof und Kardinal
Duka wurde 1943 in Hradec Kralove (Königgrätz) geboren. Nach Schlosserausbildung und Militärdienst studierte er Theologie und trat 1968 in den Dominikanerorden ein. Er wurde 1970 zum Priester geweiht. Wegen eines Entzugs der staatlichen Erlaubnis zur Seelsorge durch die Kommunisten arbeitete er 15 Jahre lang als Zeichner in der Fabrik des Autoherstellers Skoda in Plzen (Pilsen). Zugleich war er im Untergrund weiter für seinen Orden tätig.
Von 1986 bis 1998 leitete Duka schließlich als Provinzial den Dominikanerorden in Böhmen und Mähren. 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Hradec Kralove. Im Februar 2010 berief ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Prag. Damit wurde er auch Primas von Böhmen. 2012 nahm ihn Papst Benedikt ins Kardinalskollegium auf.
Politisch umstritten
Mit Erreichen der für Bischöfe vorgeschriebenen Altersgrenze von 75 Jahren im April 2018 bot Duka Papst Franziskus seinen Rücktritt an. Zuvor hatten etwa 100 katholische Laien den Papst in einem Brief aufgefordert, den Erzbischof nicht länger im Amt zu belassen. Sie beklagten eine Neigung "zu Nationalismus und zu Rechtsextremen", eine "unkritische Unterstützung des islamophoben Präsidenten Milos Zeman" sowie eine zu große Nähe von Kirche und Staat. Im Mai 2022 nahm Papst Franziskus Dukas Rücktrittsgesuch an.
Zu den bisherigen Preisträgern des Augustin-Bea-Preises zählen der frühere Generalsekretär des Weltrates der Kirchen, Willem Adolf Visser 't Hooft (1975), Kardinal Joseph Ratzinger (1989), die Missionsschwester Karoline Mayer (2001), der Theologe Hans Urs von Balthasar (2005 postum), der ehemalige Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof (2009), der Exeget Klaus Berger (2019), die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz (2021) und zuletzt der Schriftsteller Martin Mosebach (2023). (KNA)