"Jeder kann etwas geben"
Franziskus appellierte an die Gläubigen, sich anderen zuzuwenden und mit ihnen zu teilen: "Wer hätte nicht fünf Brote und zwei Fische, die er geben könnte?", fragte er.
"Jammern bringt keine Lösung"
Jeder könne etwas geben, auch wenn er arm sei: Sei es Zeit oder eine bestimmte Fähigkeit oder ein Talent, das nützlich eingesetzt werden könne. Jede noch so kleine bescheidene Geste könne im Glauben etwas bewirken. Denn "Gott hat die Fähigkeit, unsere kleinen Gesten der Solidarität zu mehren", versicherte der Papst. Über die eigene schwierige Lage zu jammern, sei dagegen keine Lösung.
Auch ein im kommenden Jahr bevorstehendes Großereignis war Thema beim Angelus: Mit ein paar wenigen Klicks auf einem Tablet-PC hat sich Papst Franziskus online für den Weltjugendtag 2016 angemeldet und damit unter dem Jubel der versammelten Gläubigen symbolisch die Anmeldung freigeschaltet. Das Treffen findet vom 26. Juli bis 2. August 2016 in der polnischen Stadt Krakau statt. Während der Geste am Fenster der nur noch für das traditionelle Sonntagsgebet genutzten Papstwohnung im Apostolischen Palast standen rechts und links des Papstes zwei Jugendliche, die beide ein T-Shirt mit dem Weltjugendtagslogo trugen.
Franziskus lud alle jungen Leute ein, sich im kommenden Jahr auf Pilgerreise nach Krakau zu machen. Er erinnerte daran, dass der Weltjugendtag in das Heilige Jahr der Barmherzigkeit falle, das er im Frühjahr ausgerufen hatte und das im Dezember beginnt. Dazu passt auch das Motto des Weltjugendtags: "Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden".
Linktipp: "Ausweglose Lage"
Das Hilfswerk Caritas international hat seinen Jahresbericht vorgestellt. Was nach einem bürokratischen Akt klingt, wurde stattdessen zu einer deutlichen Mahnung: Die vom Krieg geplagten Menschen in Syrien und Umgebung brauchen mehr Hilfe.Beim Angelusgebet gedachte Franziskus zudem des in Syrien entführten Jesuiten Paolo Dall’Oglio und zweier ebenfalls in dem Land verschleppter orthodoxer Bischöfe. Er forderte alle Verantwortlichen auf, sich für die Freilassung der Geistlichen einzusetzen. Paolo Dall’Oglio war am 29. Juli 2013 in der Stadt Raqqa im Norden des Landes verschwunden. Bei den entführten Bischöfen handelt es sich um den syrisch-orthodoxen Erzbischof Gregorios Yohanna Ibrahim von Aleppo und um den griechisch-orthodoxen Erzbischof Boulos Yazigi von Aleppo und Iskenderun.
Lob an die Großeltern
Am Gedenktag der Heiligen Anna, der Großmutter Jesu, lobte der Papst schließlich alle Omas und Opas und dankte ihnen für ihre wertvolle Gegenwart in den Familien. Er rief zu einem kräftigen Applaus für alle Großeltern auf – sowohl für diejenigen, die vor Ort seien, als auch diejenigen, die "vom Himmel zuschauen". (mit Material von KNA)