Gesegnete "Symbole des Glaubens"

Weihnachtsgeschenk von Putin und Kyrill: Kreuze für Armee-Kommandeure

Veröffentlicht am 07.01.2025 um 12:00 Uhr – Lesedauer: 

Moskau ‐ Im Krieg gegen die Ukraine erfüllt das russisch-orthodoxe Kirchenoberhaupt Kyrill I. einen weiteren Wunsch von Wladimir Putin. Die Befehlshaber der russischen Invasionstruppen erhalten zu Weihnachten religiöse Symbole.

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Zum russisch-orthodoxen Weihnachtsfest hat der Moskauer Patriarch Kyrill I. auf Bitten von Präsident Wladimir Putin Brustkreuze und Ikonen für die russischen Invasionstruppen in der Ukraine gesegnet. Putin ging in der Nacht zum Dienstag in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale in den Altarraum. Dort teilte er dem Kirchenoberhaupt mit, er wolle die neun Brustkreuze Kommandeuren der russischen Streitkräfte schenken, "die besonders wichtige Aufgaben in der Zone der militärischen Spezialoperation zum Schutz des Vaterlandes erfüllen", wie in einem vom Moskauer Patriarchat veröffentlichten Video zu sehen ist.

Die Befehlshaber würden sich über die von Kyrill I. an Weihnachten gesegneten "Symbole des Glaubens" freuen, so Putin. Der Patriarch besprengte die Kreuze mit Weihwasser und sagte, für die Soldaten seien diese Geschenke besonders willkommen. Denn auf ihnen sei der heilige Großfürst Wladimir abgebildet, "der mit dem Schwert in der Hand unser Vaterland verteidigt hat". Der in Russland als Gründer und Schutzpatron des eigenen Staates verehrte Heilige hatte 988 das Christentum angenommen. Am Ende des Treffens in der Weihnachtsnacht umarmten sich der Kremlchef und der Patriarch und küssten sich dreimal gegenseitig auf die Wange.

Sanktionen gegen Kyrill I. wegen Nähe zu Putin

Mehrere Staaten haben Sanktionen gegen Kyrill I. verhängt, weil das Kirchenoberhaupt als wichtiger Verbündeter Putins den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine immer wieder gutheißt. Priester, die den Krieg ablehnen, ließ der 78-Jährige aus Kirchenämtern entfernen.

Weihnachten feiern russisch-orthodoxe Christen am 6. und 7. Januar. Anders als vor zwei Jahren rief der russische Präsident diesmal keine 36-stündige Feuerpause zum orthodoxen Weihnachtsfest aus. Anfang 2023 hatte das Kirchenoberhaupt die Kriegsparteien – offensichtlich in Absprache mit Putin – um eine Waffenruhe gebeten, damit die orthodoxen Christen an Weihnachtsgottesdiensten teilnehmen könnten. Kyrill I. wiederholte diese Bitte seither aber nicht. (KNA)