Fisch, Käfer, Blumen und vieles mehr

Hier wurden Pflanzen und Tiere nach Päpsten benannt

Veröffentlicht am 12.04.2025 um 12:00 Uhr – Von Christoph Paul Hartmann – Lesedauer: 6 MINUTEN

Bonn ‐ Tiere und Pflanzen werden nach allerlei Dingen benannt – darunter auch Päpste! Katholisch.de hat sich auf die Suche nach Natur gemacht, die den Namen der Nachfolger Petri trägt. Die Bandbreite der Namensträger ist dabei groß.

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Bild: ©picture alliance/ASSOCIATED PRESS/Gregorio Borgia

Papst Franziskus mit der nach ihm benannten Orchidee.

Dendrobium Papa Franciscum

Sie blüht stilecht in weiß: Eine in Singapur extra für ihn gezüchtete Orchidee wurde 2024 nach Papst Franziskus benannt. Der offizielle botanische Name lautet "Dendrobium Papa Franciscum". Die Orchidee ist Nationalblume des kleinen Landes und es ist Tradition, dass für wichtige Gäste eigene Arten gezüchtet werden. Helmut Kohl, Angela Merkel und Frank-Walter Steinmeier haben auch welche bekommen. Eine Franziskus-Blume steht prominent im Botanischen Garten Singapurs, der laut eigenen Angaben die größte Sammlung dieser Blumen weltweit hat. Sie wird jeden Tag gegossen und einmal in der Woche gedüngt.

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Hedyotis Papafranciscoi

Ebenfalls sehr blumig wurde es für Papst Franziskus 2015. In diesem Jahr wurde die seltene Blütenpflanze erstmals beschrieben und nach dem Kirchenoberhaupt benannt. Auch sie hat weiße Blütenblätter, allerdings mit violetten Kelchzipfeln. Sie wächst an offenen Stellen in Wäldern und entfaltet ihre Blüte im April. Da sie reicher blüht als andere Arten ihrer Gattung, erinnerte sie philippinische Biologen wohl an Franziskus und sie wurde nach ihm benannt. Die neue Art ist bereits jetzt stark gefährdet.

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Rose "Papst Johannes Paul II."

Hat Franziskus seine Orchidee, hat Johannes Paul II. einen Teehybrid. 2006 wurde eine neugezüchtete weiße Edelrose nach dem langjährigen Kirchenoberhaupt benannt. Sie fand ihren Weg sogar in die Vatikanischen Gärten – und gewann Preise: Besonders gelobt wurde ihre Krankheitsresistenz und ihre schöne Blütenform. Laut den Züchtern hat sie einen "herrlich frischen Zitrusduft" und sei eine "der duftendsten Rosen aller Zeiten". Die Blüten strahlen in mehreren Schüben vom späten Frühjahr bis zum Spätherbst. Wer eine verblühte Blüte abzupft, dem wächst auf dem Stengl bald eine neue nach. Der geehrte selbst konnte die Pracht allerdings nicht mehr bewundern: Johannes Paul II. starb 2005.

Bild: ©Siga (Wikimedia Commons), CC BY-SA 3.0

Der Keulenfüßige Scheckenbock (Aegomorphus clavipes) gehört zur gleichen Gattung wie der nach Johannes Paul II. benannte Käfer.

Aegomorphus wojtylai

Die Bockkäfer sind eine der ökologisch und wirtschaftlich wichtigsten Käfergruppen weltweit. Eine ihrer Arten wurde 2005 nach dem kurz zuvor verstorbenen Papst Johannes Paul II., bürgerlich Karol Wojtyła, benannt. Denn die Forstwissenschaftler Jacek Hilszczański and Cezary Bystrowski nannten eine Art, die sie in Polen entdeckt hatten, "Aegomorphus wojtylai". Einziger Wermutstropfen: Später stellte sich heraus, dass die Art deckungsgleich mit den bereits 1904 beschriebenen "Aegomorphus obscurior" ist. Sie ist nun eine von insgesamt drei Vertretern dieser Gattung in Europa.

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Farlowella roncallii

Für diesen Fisch geht es nach Südamerika. Dort, im tropischen Klima, leben die Vertreter der Gattung "Farlowella", die zu den Harnischwelsen gehören. Dort schwimmen sie in ruhigen Flüssen und Bächen, ernähren sich überwiegend von Algen und legen ihren Laich gern auf totem Holz ab. Eine Art wurde nach Papst Johannes XIII., bürgerlich Angelo Giuseppe Roncalli, Farlowella roncallii genannt. Sie wird heute zu den Farlowella vittata gezählt.

Bild: ©MrPanyGoff (Wikimedia Commons), CC BY-SA 4.0

Blick auf den Gran Sasso.

Johannes-Paul-II.-Gipfel

Johannes Paul II. war sehr oft in den italienischen Abruzzen. Er ging dort, nur eine Autostunde von Rom entfernt, gern wandern oder Ski fahren. Die Berge des Gran Sasso d'Italia erinnerten ihn an die Berge seiner polnischen Heimat, erzählte er. Deshalb wollte man zu Ehren seines 85. Geburtstags einen Berggipfel umbenennen: Aus dem "Gendarm" wurde der "Johannes-Paul-II.-Gipfel", mit seinen 2.424 Metern einer der kleineren des Gebirgsmassivs in der Nähe der Stadt L'Aquila. Die Umbenennung kam, den Geburtstag erlebte das Kirchenoberhaupt allerdings nicht mehr: Er starb 2005 mit 84 Jahren.

Von Christoph Paul Hartmann