Zum 80. Geburtstag: Acht Anekdoten aus dem Leben von Anselm Grün
Er ist wohl der bekannteste Mönch Deutschlands: Anselm Grün. An diesem Dienstag wird der Benediktinerpater aus der Abtei Münsterschwarzach und vielfache Bestsellerautor 80 Jahre alt. Katholisch.de stellt aus diesem Anlass acht besondere Anekdoten aus Grüns Leben vor.
Wissenschaftler, Jesuit oder doch Benediktiner?
Hätte Anselm Grün nicht den Weg als Benediktiner eingeschlagen, wäre er möglicherweise Wissenschaftler geworden. Als Schüler faszinierten ihn vor allem die Naturwissenschaften, weshalb er sich von seinen Eltern zu Weihnachten sogar ein Mikroskop schenken ließ. Später spielte er dann – fasziniert von Persönlichkeiten wie Karl Rahner und Paul Overhage – eine Zeitlang mit dem Gedanken, Jesuit zu werden.
Grün, Grün, Grün heißen ein paar Mönche
Seit Beginn seines Noviziats im Jahr 1964 lebt Anselm Grün in der Abtei Münsterschwarzach. Doch auch schon zuvor gab es in dem Kloster einen Pater mit Nachnamen Grün – sein Onkel Sturmius Grün war ebenfalls Mitglied der Abtei. Und auch Anselm Grüns Vater wollte eigentlich Mönch werden.
Sechs Stunden für literarische Arbeit
Mit mehr als 20 Millionen verkauften Büchern gilt Anselm Grün als einer der meistgelesenen Autoren deutscher Sprache. Sein schriftstellerisches Werk, das vor allem im abteieigenen Vier-Türme-Verlag, bei Herder und im Kreuz Verlag erschienen ist, umfasst gut 300 lieferbare Titel. Rund um die Uhr schreibt der Pater trotzdem nicht – im Gegenteil. In der Woche sind nur sechs Stunden für die literarische Arbeit reserviert: dienstags und donnerstags zwischen 6 und 8 Uhr sowie zwei Stunden am Sonntagnachmittag.
Sein erstes Buch war noch kein Bestseller
Sein erstes Buch veröffentlichte Anselm Grün im Jahr 1975; die Kleinschrift "Reinheit des Herzens" entstand nach einem Vortrag. Bis zu seinem Durchbruch als Autor dauerte es danach aber noch mehr als 20 Jahre: Dieser gelang ihm erst 1997 mit seinem Buch "50 Engel für das Jahr".
Ein gefragter Vortragsreisender
Wenn Anselm Grün nicht in Münsterschwarzach ist, ist er meist als Vortragsreisender unterwegs. Bis heute nimmt er rund 200 Termine im Jahr wahr – mitunter hält er drei Vorträge an einem Tag vor jeweils bis zu 500 Menschen. Und das, obwohl er nach seiner eigenen Ansicht eigentlich nicht dafür geboren war, in der Öffentlichkeit zu stehen. Doch die Unsicherheit der Jugend, die sich in Schweißausbrüchen
vor Publikum gezeigt hatte, hat er als Erwachsener schnell abgelegt.
Im Kloster zuhause
Als einer der bekanntesten Mönche Deutschlands und beliebter Autor ist Anselm Grün viel unterwegs – und doch nimmt er so oft wie möglich am normalen Klosteralltag teil. Wenn er etwa zu Vorträgen außerhalb von Münsterschwarzach unterwegs ist, versucht er trotzdem, nach Möglichkeit am nächsten Morgen um 5 Uhr beim Stundengebet in der Klosterkirche dabei zu sein.
"Willi", der Familienmensch
Auch nach Jahrzehnten im Kloster ist Anselm Grün ein Familienmensch geblieben. Er hat sechs Geschwister, zu denen er engen Kontakt hält und mit denen er in den Urlaub fährt. Für einige seiner Geschwister und Nichten ist er nach all den Jahren immer noch der "Willi", schließlich wurde er einst auf den Namen Wilhelm getauft.
Ein Star auch bei Instagram
Nicht nur mit seinen Büchern findet Anselm Grün eine große Fangemeinde – auch in den sozialen Netzwerken ist er erfolgreich. Seinem Instagram-Account @anselm_gruen folgen rund 76.000 Menschen, darunter nicht nur Christen jenseits der 50, sondern auch viele junge User. Grün postet auf seinem Kanal jeden Tag "Momente des Glücks" sowie Auszüge aus seinen Predigten.
Buchtipp
Einige der hier vorgestellten Geschichten aus dem Leben von Anselm Grün sind dem Buch "Mönch und Mensch – Anselm Grün" von Matthias Slunitschek entnommen. Das Buch ist im September vergangenen Jahres im Vier-Türme-Verlag erschienen.
Matthias Slunitschek: "Mönch und Mensch – Anselm Grün". Vier-Türme-Verlag, Münsterschwarzach 2024, 160 Seiten, 26 Euro. ISBN: 978-3-7365-0576-6