Unternehmer fordern Fortführung katholischer Sozialforschung
Der Bund Katholischer Unternehmer (BKU) hat gefordert, die Arbeit der Katholischen Sozialwissenschaftlichen Zentralstelle fortzuführen. Die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) müsse sicherstellen, dass die Arbeit der Zentralstelle angemessen fortgesetzt wird, heißt es in einer Mitteilung des in Köln ansässigen BKU am Montag.
Dazu müssten konkrete und adäquate Fortsetzungsmöglichkeiten evaluiert und gefunden werden, so die Unternehmer. Den deutschen Bischöfen boten sie an, "beratend und gestaltend" zur Seite zu stehen. "Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Polarisierung, der Erosion gemeinsamer Werte und wirtschaftlicher Unsicherheiten ist die Weiterentwicklung der Katholischen Soziallehre – und mit ihr der Sozialen Marktwirtschaft – unverzichtbar", so der BKU.
Schnittstelle von Kirche und Wissenschaft
Die Zentralstelle in Mönchengladbach stellte zum Jahresende 2024 ihre Arbeit ein. Die Forschungseinrichtung wurde 1963 von der Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) gegründet. Sie verstand sich als Schnittstelle zwischen Kirche und Wissenschaft auf dem Feld der katholischen Soziallehre und der Christlichen Sozialethik.
Hauptgrund für die überraschende Schließung war Angaben zufolge der Rückgang finanzieller Ressourcen und die veränderte gesellschaftliche Situation. Die theologische Auseinandersetzung mit katholischen und sozialwissenschaftlichen Fragestellungen habe sich pluralisiert und finde heute an ganz unterschiedlichen Orten statt. So habe sich in den vergangenen Jahrzehnten die Christliche Sozialethik immer stärker als eigenständiger Fachbereich an den katholisch-theologischen Fakultäten etabliert. Auch katholische Akademien reflektierten sozial- und gesellschaftspolitische Fragestellungen intensiv, teilte die Bischofskonferenz im vergangenen Jahr mit. (KNA)