Keine Kommunion: Homosexueller Bürgermeister sieht sich diskriminiert
Ein offen homosexuell lebender Bürgermeister in Spanien sieht sich von der katholischen Kirche diskriminiert. In den sozialen Netzwerken wirft Ruben Garcia dem Bistum Segovia vor, ihn wegen seiner sexuellen Orientierung auszugrenzen. So soll ihm der Pfarrer seiner Heimatgemeinde Torrecaballeros die heilige Kommunion verweigern. Auch andere Homosexuelle seien betroffen.
Der Fall sorgt landesweit für Aufsehen. Homosexuellen-Verbände und Garcias sozialistische Partei PSOE stellten sich medienwirksam hinter den Bürgermeister. Spaniens Gleichstellungsministerin Ana Redondo meldete sich ebenfalls zu Wort und übte harsche Kritik an der Kirche.
Bischof bleibt hart
Segovias Bischof Jesus Vidal bestätigte jedoch die Entscheidung des Ortspfarrers und verwies auf die Kirchenlehre. Für den Empfang der Eucharistie seien gewisse sittliche Voraussetzungen nötig – unabhängig von der sexuellen Orientierung. Die Kirche habe die Befugnis, die Kommunion zu verweigern, wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt seien.
Garcia indes ist überzeugt, dass es in Wahrheit nur um seine Homosexualität gehe. Er sei gläubiger und praktizierender Katholik, betonte der Lokalpolitiker. Da in seiner Heimatregion Priestermangel herrsche, habe er sogar zeitweise als Helfer bei Gottesdiensten mitgewirkt – bis es schließlich zum Verbot kam. In einem seiner zahlreichen Interviews sagte Garcia teils trotzig, teils resigniert: "Ich werde weiterhin meinen Glauben so weit wie möglich pflegen, auch wenn es außerhalb der Kirche sein muss, denn sie lassen mir keine andere Wahl." (KNA)