Fall nach Erkenntnissen aus Anerkennungsverfahren neu geprüft

Bistum Münster suspendiert Priester wegen Missbrauchsverdachts

Veröffentlicht am 19.01.2025 um 15:31 Uhr – Lesedauer: 

Münster ‐ Einem Priester aus dem Bistum Münster wird vorgeworfen, vor 25 Jahren in einem Internat Missbrauch begangen zu haben. Ein erstes Verfahren wurde eingestellt. Doch nun gibt es neue Erkenntnisse aus dem Anerkennungsverfahren des mutmaßlichen Opfers.

  • Teilen:

Ein Priester des Bistums Münster ist wegen Missbrauchsvorwürfen vom Dienst suspendiert worden. Bischof Felix Genn habe dem Priester, der zuletzt als Pastor in einer Pfarrei im Kreis Warendorf tätig war, ausnahmslos alle priesterlichen und seelsorglichen Tätigkeiten verboten, teilte das Bistum am Sonntag mit. Dem Geistlichen wird sexueller Missbrauch in den Jahren 2000 und 2001 am Gymnasium und Internat Loburg in Ostbevern nordöstlich von Münster vorgeworfen. Der Person, die die Vorwürfe erhebt, sei im Verfahren zur Anerkennung des Leids eine Zahlung zuerkannt worden, hieß es.

Gegen den Priester waren bereits 2015 und 2019 Vorwürfe grenzüberschreitenden sexuellen Verhaltens erhoben worden. Das ursprüngliche Verfahren sei jedoch mangels hinreichender Erkenntnisse eingestellt worden, erklärte das Bistum. Auch die kirchenrechtliche Voruntersuchung sei zu keinem anderen Ergebnis gekommen. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem Anerkennungsverfahren habe das Bistum den Vorgang aber nun erneut geprüft und der Staatsanwaltschaft übergeben. Zugleich sei eine neue Voruntersuchung eröffnet worden, die jedoch bis zum Abschluss der staatlichen Ermittlungen ruhe. (epd)