Kölner Dom muss sparen – und zieht Preise an
Die Verantwortlichen des Kölner Doms stellen sich auf geringere Zuschüsse aus der Kirchensteuer für die Kathedrale ein. In einem ersten Schritt habe das Domkapitel Maßnahmen eingeleitet, um mit 400.000 Euro weniger auszukommen, erläuterte Dompropst Guido Assmann am Dienstag vor Journalisten. So seien im Sommer vergangenen Jahres die Eintritte für Turmbesteigung und Schatzkammer um einen Euro erhöht worden. In den Morgenstunden gebe es keinen Zugang mehr zur Kathedrale über das Hauptportal, sondern nur über einen Seiteneingang. Dies ermögliche einen kostengünstigeren Einsatz des Sicherheitspersonals.
Ausgangspunkt der Überlegungen ist laut Assmann, dass das Erzbistum Köln aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen den Haushalt bis 2030 um 100 Millionen Euro absenken will. Rechnerisch müssten bis dahin alle Zuschussempfänger der Erzdiözese 15,8 Prozent weniger bekommen. Für den Dom, der derzeit rund 4,5 Millionen Euro aus der Kirchensteuer bekomme, bedeute das rund 750.000 Euro weniger. Das Erzbistum will aber nicht mit der Rasenmäher-Methode sparen, sondern arbeitet derzeit an einer Schwerpunktsetzung bei den Ausgaben.
Kirche hofft auf freiwillige Spenden
Ein Eintritt für den Dom wird nach Worten von Domdechant Robert Kleine aber auch weiterhin ausgeschlossen. Allerdings solle an den beiden Zugängen zum Chorumgang, wo sich die Hauptsehenswürdigkeiten der gotischen Kathedrale mit dem Dreikönigenschrein befinden, um Spenden gebeten werden. Dort könnten die täglich 20.000 bis 30.000 Besucher Geld in auffällige Plexiglas-Spendenboxen einwerfen. Ein solcher Behälter werde auch im Eingangsbereich der Kathedrale aufgestellt. Daneben gibt es drei digitale Opferstöcke. Sie würden besonders von ausländischen Besuchern genutzt, hieß es.
Der Kölner Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen der Welt und die meistbesuchte Sehenswürdigkeit in Deutschland. Jährlich besichtigen ihn sechs Millionen Menschen. Der Grundstein wurde 1248 gelegt. Vollendet wurde der Bau 1880. (KNA)