Bischof Hanke an Klinik: Keine Schwangerschaften abbrechen
Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat an das Klinikum Ingolstadt appelliert, seine Praxis im Umgang mit Schwangerschaftsabbrüchen nicht zu ändern. An dem von der Stadt Ingolstadt und dem Bezirk Oberbayern getragenen Krankenhaus werden bisher nur Abtreibungen vorgenommen, wenn eine Frau vergewaltigt wurde oder die Schwangerschaft ihre Gesundheit gefährdet.
Die Ingolstadt Klinik sichert die medizinische Versorgung in der Stadt sowie den umliegenden Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen. Schwangere aus dieser Region, die sich nicht in der Lage sehen, ihr Kind auszutragen und die sich wie vorgeschrieben haben beraten lassen, müssen für den Eingriff nach Freising, Günzburg oder München fahren. In der Lokalpolitik gibt es Bestrebungen, auch solche Schwangerschaftsabbrüche unter dem Stichwort "wohnortnahe Versorgung" zum regulären Angebot der Ingolstadt Klinik zu machen.
Entscheidung des Aufsichtsrats erwartet
Hanke äußerte sich im Vorfeld einer Aufsichtsratsentscheidung des Klinikträgers, die nach einem Bericht des "Donaukurier" am Mittwoch fallen soll. "Jedes Kind ist ein Geschenk Gottes und verdient Schutz von Anfang an", heißt es in dem Bischofsappell. "Das Leben beginnt mit der Empfängnis, und es ist unsere Pflicht als Gesellschaft, besonders die Schwächsten zu schützen."
Der Bischof verwies darauf, dass die Kirche Frauen in Not nicht allein lasse. Wer sich in einer ausweglosen Situation befinde, könne sich an den Sozialdienst katholischer Frauen in Ingolstadt wenden. "Hier werden die Frauen nicht nur beraten, hier erhalten sie auch tatkräftige Hilfe", sagte Hanke. (KNA)
