Nach Bürgerschaftswahl in der Hansestadt

Hamburger Erzbischof Heße: Besorgt wegen Zugewinn für AfD bei Wahl

Veröffentlicht am 03.03.2025 um 09:06 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Hamburg ‐ Die Bürgerschaftswahl in Hamburg ist vorüber. Die SPD bleibt stärkste Kraft in der Hansestadt, die AfD verzeichnet einen Stimmenzuwachs. Deren Wähler müssten wieder für die "demokratische Mitte" gewonnen werden, sagt Erzbischof Stefan Heße.

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Nach der Bürgerschaftswahl in Hamburg hat der dortige Erzbischof Stefan Heße die gestiegene Wahlbeteiligung gewürdigt – und sich zugleich besorgt gezeigt angesichts eines Gewinns an Stimmen für die AfD. "Es ist weiterhin unsere gesamtgesellschaftliche, aber vor allem auch die Aufgabe der Politikerinnen und Politiker, diese Wählerinnen und Wähler durch gute Politik wieder für die demokratische Mitte zu gewinnen", erklärte Heße am Sonntagabend.

Eine Woche nach der Bundestagswahl kam die SPD in Hamburg mit dem Ersten Bürgermeister und Spitzenkandidaten Peter Tschentscher laut der jüngsten Auszählung auf 33,5 Prozent und bleibt damit stärkste Kraft. Danach folgen die CDU mit 19,8, die Grünen mit 18,5, die Linke mit 11,2 und die AfD mit rund 7,5 Prozent. Damit gäbe es eine Mehrheit für eine Neuauflage der bisherigen rot-grünen Koalition in der Hansestadt.

Heße: Zeitnah die dringenden Probleme der Stadt angehen

"Auch wenn es bei den regierenden Parteien vermutlich keine große Veränderung geben wird, gilt es jetzt, eine stabile Regierung zu bilden und zeitnah die dringenden Probleme der Stadt anzugehen", betonte Heße. "Besonders für die Themen Bildung, Verkehr und bezahlbarer Wohnraum sind zukunftsfähige Entscheidungen gefragt."

Als Christ fordere ihn das Evangelium auf, besonders auf die Ränder der Gesellschaft zu blicken und hinzusehen, wenn Menschen litten oder Missstände bestünden, so der Erzbischof. "Daher ist es mir auch in Zukunft wichtig, einen konstruktiven Austausch mit der Hamburger Politik zu pflegen und als Vertreter der katholischen Kirche Stellung zu sozialen, politischen und gesellschaftlichen Fragen zu beziehen." (stz/KNA)