Tausende betroffene Familien hätten Angst vor der Zukunft

Lateinamerikanische Bischöfe kritisieren US-Migrationspolitik

Veröffentlicht am 03.03.2025 um 12:49 Uhr – Lesedauer: 3 MINUTEN

Bogota ‐ In einem Brief an die US-Bischofskonferenz haben Bischöfe aus zahlreichen lateinamerikanischen Ländern Kritik am Umgang der Regierung von US-Präsident Donald Trump mit Migranten geäußert. Es falle ein "ein Schatten auf das Land der Freiheit".

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Die katholische Kirche in Lateinamerika hat die Migrationspolitik der neuen US-Regierung verurteilt. Tausende betroffener Familien hätten angesichts der Ankündigungen und Entscheidungen der US-Regierung zu Migrationsfragen Angst vor der Zukunft, heißt es in einem Schreiben des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM an den Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio.

"Vielfalt stellt Reichtum dar"

"Die Angst hat sie ergriffen und einen Schatten auf das Land der Freiheit und des Vertrauens in Gott geworfen", schreiben die Bischöfe. Zudem betonen sie, die kulturelle Identität der USA sei das Produkt aus fünf Jahrhunderten Migration von Millionen Menschen, die "aus freien Stücken oder gezwungenermaßen in Situationen von Schmerz und Leid gekommen sind". Diese Vielfalt stelle – wenn auch nicht immer in voller Harmonie – einen Reichtum dar, wenn der Beitrag, den jede Tradition und Kultur zum Gemeinwohl leiste, anerkannt werde.

Der CELAM erinnert daran, dass viele Lateinamerikaner ihre Herkunftsländer wegen Gewalt und Perspektivlosigkeit verließen, um nach Bedingungen für ein würdigeres Leben zu suchen. Die USA seien das erste Ziel von Geflüchteten, die "auf der Suche nach ihren Träumen" seien, mit allen Folgen eines "schmerzhaften Prozesses der Entwurzelung" .

Trump will größte Abschiebung der Geschichte

Umso wichtiger sei die Solidarität und Unterstützung, die die nordamerikanischen Bischöfe "seit jeher unseren Brüdern und Schwestern zukommen lassen, die in ihr Heimatland kommen", heißt es. Dazu zählten auch Bemühungen, Wege zu finden, die den Migranten Zugang zu wirtschaftlicher Entwicklung ermöglichen.

US-Präsident Donald Trump, der seit Ende Januar im Amt ist, hat die größte Abschiebung in der amerikanischen Geschichte angekündigt und zugleich den Druck auf den südlichen Nachbarn Mexiko erhöht. Die dortige Regierung müsse sich mehr anstrengen, irreguläre Migration einzudämmen. Papst Franziskus hatte im Februar in einem Brief an die US-Bischöfe die Pläne von Massendeportationen durch Präsident Trump scharf kritisiert. (stz/KNA)