Pontifex sprach schwer atmend und mit brüchiger Stimme

Vatikan: Audiobotschaft war ausdrücklicher Wunsch von Papst Franziskus

Veröffentlicht am 07.03.2025 um 15:09 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Vor drei Wochen wurde der Papst in die Klinik eingeliefert. Fotos des Patienten gibt es nicht, aber zum ersten Mal war Franziskus jetzt zu hören: mit brüchiger Stimme und auf Spanisch. Er wollte es selbst so.

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Nach genau drei Wochen in der Klinik sind die Tage von Papst Franziskus von einem Wechsel von Ruhe, Gebet, etwas Arbeit sowie Atem- und Physiotherapie geprägt. Seit drei Tagen ist der Zustand des 88-Jährigen stabil. Es traten keine neuen Atmungskrisen oder sonstigen Komplikationen auf, hieß es am Freitag aus vatikanischen Quellen. Dennoch seien die Prognosen der Ärzte aufgrund des schwierigen Krankheitsbildes mit beidseitiger Lungenentzündung nach wie vor zurückhaltend.

Weiterhin gibt es keine aktuellen Fotos des Papstes, doch am Donnerstagabend war erstmals seit dem 14. Februar seine Stimme zu hören: In einer vom Vatikan veröffentlichten Audiobotschaft, die zu Beginn des Abendgebets auf dem Petersplatz ausgestrahlt wurde, dankt Franziskus schwer atmend auf Spanisch und mit brüchiger Stimme für die vielen Gebete für seine Genesung. Es sei sein ausdrücklicher Wunsch gewesen, das Audio aufzuzeichnen und zu veröffentlichen, hieß es aus Vatikan-Quellen. Dass er in seiner Muttersprache gesprochen habe, sei wenig verwunderlich; zudem verstünden mehr Menschen weltweit Spanisch als Italienisch.

Sauerstoffzufuhr erschwert das Reden

Auch seien Nebengeräusche durch die Sauerstoffzufuhr zu hören, die tagsüber durch zwei Nasenschläuche und nachts über eine Atemmaske erfolgt. Dies habe dem Papst bei der Aufnahme das Reden zusätzlich erschwert, hieß es. Angesichts der anhaltenden Stabilität des Patienten hätten die Ärzte entschieden, erst am Samstag wieder ein neues Bulletin herauszugeben, sofern keine unerwarteten Ereignisse einträten.

Auch am Freitagabend findet wieder ein Gebet für die Gesundheit des Papstes auf dem Petersplatz statt, das von zahlreichen Medien weltweit übertragen wird. Diesmal leitet der koreanische Kurienkardinal Lazzaro Heung-sik You, Präfekt des vatikanischen Klerusdikasteriums, die Rosenkranzandacht. Die seit 24. Februar allabendlich stattfindenden Gebete, denen stets ein anderer Kardinal vorsteht, sollen bis auf weiteres fortgesetzt werden, hieß es aus Vatikan-Quellen.

Noch sei keine Entscheidung über das Mittagsgebet des Papstes am Sonntag (9. März) gefallen. An den vergangenen drei Sonntagen war seine Ansprache jeweils nur schriftlich veröffentlicht worden. Normalerweise zeigt sich das Kirchenoberhaupt sonntags um 12 Uhr an einem Fenster des Apostolischen Palastes den Menschen auf dem Petersplatz oder lässt sich im Krankheitsfall in seiner Wohnung im Vatikan filmen. Ebenfalls am Sonntag beginnen die Einkehrtage der Römischen Kurie zur Fastenzeit, die "in geistlicher Gemeinschaft" mit dem Papst erfolgen sollen. Was dies genau bedeute, sei noch nicht bekannt, hieß es. (KNA)