Vatikanquellen dämpfen Hoffnungen auf baldige Genesung oder gar Entlassung

Papst seit einem Monat in der Klinik – Rückkehr weiter ungewiss

Veröffentlicht am 14.03.2025 um 10:29 Uhr – Lesedauer: 5 MINUTEN

Vatikanstadt ‐ Am zwölften Jahrestag seiner Wahl bekam Papst Franziskus hunderte Briefe und eine Torte – ans Krankenbett. Seit genau vier Wochen ist er in der Gemelli-Klinik – eine baldige Genesung oder gar Entlassung scheinen aber noch weit entfernt.

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Papst Franziskus ist seit genau einem Monat in der römischen Gemelli-Klinik. Inzwischen hat sich der Zustand des schwer Lungenkranken offenbar weiter stabilisiert, der 88-Jährige habe erneut eine ruhige Nacht verbracht, teilte der Vatikan am Freitagmorgen mit. Franziskus wurde am 14. Februar zunächst wegen einer anhaltenden Bronchitis in das Krankenhaus im Nordwesten der Stadt gebracht. Dort wurde eine komplexe Atemwegsinfektion mit beidseitiger Lungenentzündung festgestellt. Zwischenzeitlich schwebte er in akuter Lebensgefahr.

Unterdessen dämpften Vatikanquellen am Donnerstagabend Hoffnungen auf eine baldige Genesung oder gar Entlassung des Papstes. Seine Gesamtsituation sei trotz kleiner Besserungen unverändert, so der Tenor. Es sei noch immer zu früh, von einer "neuen Phase" zu sprechen. Noch immer erhält Franziskus tagsüber Sauerstoff über Nasenkanülen, nachts über eine Atemmaske. Am Freitagabend will der Vatikan neue medizinische Details zur Situation des Kirchenoberhaupts mitteilen, das am Donnerstag den zwölften Jahrestag seiner Wahl beging.

Dazu erhielt Franziskus Grüße aus aller Welt, darunter hunderte Briefe von Kindern und Jugendlichen sowie Glückwünsche von US-Außenminister Marco Rubio. Mit dem medizinischen Personal der Gemelli-Klinik, wo er im päpstlichen Privattrakt im zehnten Stock behandelt wird, feierte er im Rahmen des Möglichen sein Amtsjubiläum. Dazu gab es eine Torte mit Kerzen. Weitere Details teilte der Vatikan nicht mit.

Längster Klinikaufenthalt für Franziskus

Auch im Krankenhaus arbeitet der Papst weiter, unter anderem segnete er etwa 30 Bischofsernennungen ab. Deshalb hat das "Gemelli" bei manchen den Beinamen "Außenstelle des Vatikans". Für Franziskus ist es der längste Klinikaufenthalt seiner zwölfjährigen Amtszeit. Den "Rekord" hält sein Vorvorgänger Johannes Paul II. (1978-2005) mit 55 Krankenhaustagen infolge des Attentats von Mai 1981. Benedikt XVI. (2005-2013) war in seiner knapp achtjährigen Amtszeit nie als Patient in der Klinik; lediglich als Besucher, als sein Bruder Georg dort behandelt wurde.

Ab Freitagabend wird wieder live auf dem Petersplatz für die Gesundheit von Papst Franziskus gebetet. Beginn der Gebete, denen jeweils ein hochrangiger Geistlicher vorsteht, ist um 19:30 Uhr, so der Vatikan. Die Rosenkranzandachten hatten am 24. Februar begonnen. Aufgrund der Fastenexerzitien der Römischen Kurie fanden sie in dieser Woche allerdings in der Vatikanischen Audienzhalle statt. Sie wurden auf Großbildschirme auf den Petersplatz sowie über Medien weltweit übertragen. (KNA)