Manchmal sei es aber besser, sich nicht öffentlich zu äußern

Erzbischof Gössl: Kirche tut nicht zu wenig gegen Christenverfolgung

Veröffentlicht am 16.03.2025 um 11:03 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Bamberg/Hof ‐ Christen stehen weltweit massiv unter Druck. Momentan sorgen sie sich etwa in Syrien. Bambergs Erzbischof Herwig Gössl verweist auf die kirchliche Unterstützung, die allerdings oft hinter den Kulissen stattfinden müsse.

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Der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl weist die Kritik zurück, die Kirche tue zu wenig angesichts der Verfolgung von Christen weltweit. Der "Frankenpost" (Wochenende) sagte er, es könne keine Rede davon sein, dass die Kirche zu diesem Thema schweige. Allerdings sei es je nach Situation der Verfolgten manchmal besser, sich nicht öffentlich zu äußern, gab Gössl zu bedenken. Sehr wohl aber nutze man Gesprächskanäle im Verborgenen. "So wichtig wie öffentliche Appelle und Stellungnahmen ist die konkrete Hilfe vor Ort", fügte er hinzu. Daher unterstütze er Initiativen der kirchlichen Hilfswerke, die Verfolgte schützen und ihnen beistünden. Die Verfolgung von Christen weltweit und die aktuelle Lage von Christen in Syrien mache ihm große Sorgen.

Allein bis zum 10. März wurden in Syrien laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte über 1.000 Menschen bei Kämpfen zwischen Assad-Anhängern und Sicherheitskräften der neuen Regierung getötet. Berichte über Massaker islamistischer Milizen an Alawiten sorgten international für Entsetzen. Die Christen im Land sorgen sich angesichts dessen um ihre Situation. Die deutschen Bischöfe beschäftigten sich in der vergangenen Woche auch bei ihrer Vollversammlung mit der Lage in Syrien. (KNA)