Diözesanrat kritisiert Schließungspläne des Bistums Eichstätt
Neue Kritik am geplanten Aus für die katholischen Jugendstellen im Bistum Eichstätt: Diese einsame Entscheidung habe Frust ausgelöst, hieß es vom obersten Laiengremium im Bistum, dem Diözesanrat der Katholiken, bei dessen Frühjahrsvollversammlung am Wochenende im oberpfälzischen Postbauer-Heng. Das teilte das Bistum am Sonntagabend mit.
Die Ankündigung zur Schließung der Jugendstellen und Dekanatsbüros habe den Diözesanrat ebenso wie den Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) im Bistum unvorbereitet getroffen, hieß es weiter. Der Diözesanratsvorsitzende Christian Gärtner sagte, gerade bei künftigen Überlegungen zu einer Verringerung der Pfarreien solle nicht erneut "eine einsame Entscheidung" getroffen werden. Grundsätzlich sei ihm bewusst, dass das Bistum sparen müsse.
Bischof Gregor Maria Hanke erwiderte mit Blick auf den Rückgang von Gläubigen und Ressourcen: "Wir stehen unter einem gewaltigen Druck." Entscheidungen müssten manchmal schnell gefällt werden. Das Handeln der Bistumsleitung sei jedoch nicht "als Gleichgültigkeit gegenüber den Betroffenen zu verstehen und auf gar keinen Fall als böser Wille". Vielmehr sei es "die Verantwortung, die uns bewegt, das Bistum manövrierfähig zu halten".
Generalvikar widerspricht
Der Stellvertreter des Bischofs, Generalvikar Michael Alberter, widersprach "jeder Aussage, dass wir im Bereich Jugend Personal abbauen wollen". Man habe mit der Schließungsankündigung erst den Rahmen setzen und dann in einem Beteiligungsprozess die Strukturen organisieren wollen. Erste Termine zu Workshops mit den Hauptamtlichen gebe es, weitere Treffen mit Ehrenamtlichen seien in Planung.
Benedikt Rodler, Leiter der Abteilung Seelsorge und Evangelisierung im Bischöflichen Ordinariat, ergänzte, Umstrukturierungen seien nötig. Veranstaltungen einzelner Jugendstellen fielen etwa mangels Teilnehmern aus und verursachten Stornokosten. Daher sei es sinnvoll, Aktivitäten zu bündeln.
Das Bistum Eichstätt hatte Anfang Februar angekündigt, seine Dekanatsbüros bis Ende 2025 und die katholischen Jugendstellen bis Ende 2026 zu schließen. Während die pastorale Arbeit weiter dezentral in den Pastoralräumen stattfinden solle, würden die Verwaltungstätigkeiten künftig im Bischöflichen Ordinariat gebündelt. So würden Ressourcen für die Seelsorge frei. Der BDKJ hat dagegen eine Unterschriftenaktion gestartet und dem Bistum eine unzureichende Kommunikation in der Sache vorgeworfen. Die Diözese will nun nach eigener Ankündigung auf den Jugendverband zugehen. (KNA)