Papst Franziskus schickt Brief aus der Klinik
Die italienische Tageszeitung "Corriere della Sera" hat am Dienstag einen von Papst Franziskus unterzeichneten Brief aus der Gemelli-Klinik veröffentlicht. Zentrales Thema ist die Abrüstung als Weg zur Überwindung des Krieges. Wörtlich heißt es in dem Schreiben an den Chefredakteur Luciano Fontana: "Wir müssen das Reden abrüsten, das Denken abrüsten, die ganze Erde abrüsten." Der Journalist hatte dem Papst schriftliche Genesungswünsche geschickt.
In der Antwort mit der auf den 14. März datierten Papstunterschrift heißt es weiter, für den Frieden brauche es "Nachdenken, innere Ruhe und einen Sinn für die Komplexität". Der Krieg zerstöre Gesellschaften und die Umwelt und bringe keine Lösung für Konflikte. Stattdessen müssten die Diplomatie und die internationalen Organisationen neu belebt werden.
Der Papst wiederholt in dem Brief seine Aussage, wonach ihm der Krieg in der Situation eines Erkrankten noch absurder erscheine als sonst. "Die menschliche Zerbrechlichkeit macht uns noch hellsichtiger in Bezug auf die Dinge, die bleiben, und jene, die vergänglich sind. Und in Bezug auf das, was Leben fördert und was tötet." Alle, die im Bereich der Kommunikation arbeiten, ermahnte er, auf die Wirkung von Worten zu achten: "Worte können verbinden oder trennen, können der Wahrheit dienen oder sie ausnutzen." (KNA)