Nach Konflikt um Fastnachtspredigt und Wechsel an Autobahnkirche

Bisheriger Baden-Badener Pfarrer: Gehe "erhobenen Hauptes"

Veröffentlicht am 07.04.2025 um 11:09 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Baden-Baden ‐ Seit Donnerstag steht fest, dass der Baden-Badener Pfarrer Matthias Koffler an die Autobahnkirche in der Stadt wechselt. Nun hat sich der Geistliche selbst zu Wort gemeldet. Bei einer Mahnwache erhielt er laut einem Bericht "lautstarken Beifall".

  • Teilen:

Der bisherige Baden-Badener Pfarrer Matthias Koffler verlässt die Seelsorgeeinheit in der bekannten Kurstadt nach eigenen Worten "erhobenen Hauptes". Koffler äußerte sich laut einem Bericht der "Badischen Neuesten Nachrichten" (Samstag) am Freitagabend bei einer Mahnwache von rund 300 Gläubigen auf dem Bernhardusplatz in Baden-Baden zu seinem Weggang. Seine Aussage "Denunziation und Diffamierung sind nicht mit unseren christlichen Werten vereinbar", sei – ebenso wie weitere Ausführungen – von den Teilnehmern der Mahnwache mit "lautstarkem Beifall" bedacht worden, heißt es in dem Artikel.

Am vergangenen Donnerstag hatte das Erzbistum Freiburg mitgeteilt, dass Koffler zum 1. Mai "die ihm angebotene Stelle als Rektor der Autobahnkirche Baden-Baden annehmen" werde. Der Geistliche habe sich nach einem Gespräch im Erzbischöflichen Ordinariat dazu entschieden, die neue Wirkungsstätte zu übernehmen. "Die Entscheidung traf Pfarrer Matthias Koffler, nachdem in den Gesprächen im Ordinariat verschiedene Optionen in der Erzdiözese für seine dienstliche Zukunft besprochen worden waren", hieß es in der Mitteilung. An der Autobahnkirche werde Koffler Gottesdienste feiern und seelsorgliche Dienste anbieten. Sein Dienst in der Seelsorgeeinheit Baden-Baden ende damit.

Streit mit einigen Gläubigen der Seelsorgeeinheit

Zuvor hatte es Streit zwischen dem Pfarrer und einigen Gläubigen der Seelsorgeeinheit gegeben. Im März hatte Koffler erklärt, dass er sich gegenwärtig nicht in der Lage sehe, Gottesdienste zu halten und seelsorgliche Termine wahrzunehmen. Auslöser dafür soll unter anderem eine Fastnachtspredigt des Geistlichen gewesen sein, in der Koffler auch Kritik innerhalb der Seelsorgeeinheit an seiner Person aufgegriffen hatte.

Am vergangenen Dienstag hatte der Freiburger Generalvikar Christoph Neubrand in einem Interview seine Hoffnung auf eine friedliche Lösung des Konflikts ausgedrückt. "Wenn die Erwartungen schwarz-weiß sind, wird es nicht einfach", so Neubrand. "Aber ich bin zuversichtlich, dass es Grautöne gibt, auf die man sich einigen kann." Die Predigt habe die Frage aufgeworfen, "wie es mit dem Dienst des Priesters an der Einheit bestellt ist, wenn Spannungen zum Gegenstand einer Predigt werden und er diese nur einseitig behandelt". (stz)