Pfarrer Schießlers Pfarrei erwartet ungewöhnliches Osterfest

In der Münchner Pfarrei Sankt Maximilian haben sich die Verantwortlichen zu Ostern etwas Außergewöhnliches einfallen lassen. Dieses Mal werde es als Schmuck nicht groß Blumen geben, sagte der weithin bekannte Pfarrer Rainer Maria Schießler dem katholischen Kölner Internetportal "domradio.de" (Dienstag). Stattdessen seien die Gemeindemitglieder eingeladen worden, Taschen mit Lebensmitteln zu packen und diese im Gotteshaus als Dekoration zu platzieren. Diese werde später ein Lastwagen abholen und zur Münchner Tafel bringen.
Grund für die Aktion sei, dass die Kirche nach den Feiertagen für mehrere Jahre renovierungsbedingt geschlossen werde, so der Pfarrer. Man wolle zum Ausdruck bringen, "dass das Leben dazu da ist, dass wir es teilen. Gott schenkt uns in der Auferstehung ein Leben, das über den Tod hinausgeht." Für das traditionelle Osterlachen habe er schon einen wunderbaren Witz vorbereitet, ergänzte Schießler. Denn das Osterlachen sei ganz wichtig. Laute doch die Botschaft: "Kein Leben wird zugrunde gehen, sondern es wird vollendet. Vollendet in einer unglaublichen Begegnung mit Gott selbst."
Keine Schönheitsreparaturen
Bei den anstehenden Arbeiten in Sankt Maximilian geht es laut Schießler nicht um Schönheitsreparaturen, sondern um unabwendbare Maßnahmen zur Statik und zum Brandschutz. "Das muss gemacht werden, aber uns fehlt dadurch mehr als nur der Raum, wo wir Gottesdienst feiern." Für die Gemeinde sei dieser immer auch ein Lebensraum gewesen, in dem Veranstaltungen wie Konzerte stattfänden.
Ausgewichen werde in der Übergangszeit in die Nachbargemeinde Sankt Anton. Werktags könne aber die Kapelle von Sankt Maximilian genutzt werden, auch für Taufen und kleine Hochzeiten. Das Gotteshaus, gern "Notre-Dame an der Isar" genannt, wurde zwischen 1892 und 1908 im neoromanischen Stil gebaut. (KNA)