Die Sorge um geistliche Leitung in Jugendverbänden geht alle an

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Dieser Tage sind die Augen aller auf Rom gerichtet, wo ein neuer Papst gewählt wird. Aber noch ein weiteres geistliches Leitungsamt wäre in diesen Tagen zu besetzen: Auf der heute beginnenden BDKJ- Hauptversammlung hätte ein neuer Bundespräses bzw. die geistliche Leitung des Dachverbandes gewählt werden sollen. Und obwohl der derzeitige Amtsinhaber frühzeitig angekündigt hatte zurückzutreten, fand sich erstmals – trotz der Öffnung des Amtes für Laien – kein Kandidat für seine Nachfolge.

Damit zeigt sich nun an der BDKJ-Spitze, was zunehmend um sich greift: Entweder fehlt die geistliche Leitung oder es sind lange Vakanzen zu überbrücken. Zuletzt – aus bekannten Gründen – bei den Pfadfindern der DPSG. Fatal ist darüber hinaus auch das Signal des ZdK, in dem das Amt des Geistlichen Rektors de facto seit 2022 abgeschafft wurde.

Dabei ist das Amt der geistlichen Leitung nichts Randständiges. Aufgabe ist es, alles verbandliche Handeln aktiv mitzugestalten, um es spirituell sowie theologisch zu durchdringen und zu inspirieren. Und auch die Frage, wie die geistliche Leitung ins Amt findet, berührt verbandliches Selbstverständnis. Denn hier geht es um ein Zusammenwirken von demokratischer Wahl und bischöflicher Beauftragung und damit im besten Fall um ein gelungenes Beispiel für eine dialogische und geschwisterliche Kirche.

Über die Gründe der mangelnden Bereitschaft, ein solches Amt zu übernehmen, lässt sich nur spekulieren: Fehlt es schlicht an geeignetem Nachwuchs oder schrecken die Anforderungen des Amtes heute viele ab? Ist der Spagat zwischen den Meinungen junger Menschen und der Amtskirche einfach zu groß oder haben jüngere Generationen im kirchlichen Dienst kein Interesse an der Verbindung von Glaube und politischem Handeln?

Kirchliche Jugendverbände brauchen – aus ihren Reihen heraus – eine geistliche Leitung. Die Sorge darum eignet sich nicht für Polarisierungen, sondern geht alle an: den BDKJ, die Verantwortlichen in der Berufungspastoral, die Jugendkommission der Bischöfe. In diesem Sinne: Es lebe Christus in der Jugend!