AfD-Wahlplakat sorgt für Ärger – Steyler Missionare distanzieren sich

Die Ordensgemeinschaft der Steyler Missionare distanziert sich von einem aktuellen Wahlkampfplakat der AfD. Der Grund: Auf dem Plakat des AfD-Bürgermeisterkandidaten in Sankt Augustin bei Bonn, Marc Schuster, ist das Missionspriesterseminar des Ordens (Foto oben) zu sehen. "Unser Gebäude wird damit in einen parteipolitischen Zusammenhang gestellt, der in keiner Weise unserem Selbstverständnis entspricht", heißt es in einer am Montag veröffentlichten Stellungnahme. Die Verwendung des Bildes sei ohne Zustimmung der Steyler Missionare erfolgt. Man empfinde dies als "missbräuchlich und irreführend".
Das Missionspriesterseminar sei ein Wahrzeichen der Stadt Sankt Augustin, stehe zugleich für das Wirken des Ordens, für Offenheit und den Dialog der Kulturen. "Offenheit kann aber nicht bedeuten, dass wir uns für die Positionen anderer vereinnahmen lassen", betont die Gemeinschaft. Eine solche Instrumentalisierung sei erst recht abzulehnen, "wenn diese politischen Positionen unserer Auffassung von Offenheit, die im christlichen Menschenbild verankert ist, widersprechen".
Die in Steyl an der deutsch-niederländischen Grenze gegründete Gemeinschaft der Steyler Missionare zählt mit knapp 6.000 Mitgliedern in 79 Ländern zu den größten katholischen Männerorden weltweit. Deutscher Hauptsitz der Gesellschaft des Göttlichen Wortes, wie der Orden offiziell heißt, ist Sankt Augustin. (KNA)