Kardinal für mehr Einbeziehung von LGBTQ-Katholiken in Gemeinden
Der Erzbischof von Madrid, Kardinal José Cobo, setzt sich für die volle Einbeziehung von LGBTQ-Katholikinnen und -Katholiken in die Gemeinden ein. Dies solle durch "neue pastorale Haltungen" geschehen, heißt es in einem Brief des Kardinals, der am Sonntag bei einer Veranstaltung des Global Network of Rainbow Catholics (GNRC) verlesen wurde. Cobo rief die Kirche zugleich dazu auf, jegliche Form der Diskriminierung gegenüber LGBTQ-Katholikinnen und -Katholiken zu vermeiden.
Die Tagung fand vom 22. bis 26. August in Madrid statt und brachte rund 160 Teilnehmende aus Afrika, Asien, Australien, Europa, Lateinamerika und Nordamerika zusammen. Es war bereits die fünfte Veranstaltung dieser Art und stand unter dem Motto: "Gemeinsam unterwegs: Regenbogen-Herausforderungen nach der Synode".
Neue pastorale Haltungen entwickeln
Cobo, der auch Vizepräsident der Spanischen Bischofskonferenz ist, betonte die zentrale Bedeutung der Person und ihrer Würde, "die für alle Christinnen und Christen maßgebend sein sollte". Weiter erklärte er: "Neben der Aufnahme müssen wir eine Kultur des Dialogs, der Begleitung und der wirksamen Inklusion fördern – für alle, die in der Kirche ihren Weg gehen wollen." Dazu müsse die Kirche neue Türen öffnen und neue pastorale Haltungen entwickeln, so der Kardinal.
Darüber hinaus bekräftigte er mit seinem Brief auch die Legitimität des Heiligen Jahres für Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und deren Familien. Dieses soll Anfang September in Rom stattfinden, steht jedoch nicht im offiziellen Programm des Heiligen Stuhls. Cobo dazu: "Im Kontext des Jubiläumsjahres, in dem die Kirche ihre Türen für jene öffnet, die in Hoffnung gemeinsam unterwegs sind, hoffe ich, dass das von Ihnen vorbereitete Ereignis dazu beiträgt, Sie intensiv darauf vorzubereiten, 'durch die Heilige Pforte einzutreten', und dass es zu einer tieferen Begegnung mit Christus führt." (mtr)
