Vatikan gewinnt Preis für beste Goldmünze des Jahres
Der Staat der Vatikanstadt hat erstmals den Preis für die beste Goldmünze des Jahres gewonnen. Sieger beim Wettbewerb "Coin of the Year" ist die 50-Euro-Goldmünze zum Thema "Krieg und Frieden", die das Governatorat des Vatikanstaats im vergangenen Jahr herausgegeben hat. Das Motiv ist ein Werk der jungen römischen Künstlerin Chiara Principe. Insgesamt wurden bei dem seit 1984 ausgerichteten Wettbewerb 550 Münzen als Beiträge eingereicht. "Der Wettbewerb war hart, und mehrere Münzen lieferten sich bis zum letzten Moment ein Kopf-an-Kopf-Rennen", teilte das Governatorat mit.
Die Rückseite der Münze ist in zwei Hälften geteilt, auf der jeweils die Silhouette eines Mannes zu sehen ist. Während der Mann links ein Gewehr in der Hand hält und eine Rauchsäule im Hintergrund aufsteigt, steht rechts vor ihm ein Mädchen mit einer Blume in der Hand, im Hintergrund sind Vögel. Ein Stacheldraht links geht in einen Olivenzweig rechts über. Die Vorderseite zeigt das Wappen von Papst Franziskus.
Weitere Siegermünzen zeigen Notre Dame
Der Preis wurde bereits in der vorvergangenen Woche in Oklahoma City (USA) bei der Versammlung der amerikanischen numismatischen Gesellschaft verliehen. Insgesamt wurden Preise in zehn Kategorien verteilt, der Vatikan hat den Sieg in der Kategorie "Goldmünzen" erzielt. In zwei weiteren Kategorien hatten Münzen mit kirchlichen Motiven Erfolg: Frankreich erhielt den Preis in den Kategorien für die beste Münze, die ein aktuelles Ereignis würdigt, und für die innovativste Münze. Beide beziehen sich auf die Restaurierung der Pariser Kathedrale Notre Dame. Die für ihre Innovationskraft ausgezeichnete 25-Euro-Münze beinhaltet einen Mikrochip, der gescannt werden kann, um ein digitales Eigentumszertifikat über die Münze zu erhalten.
Der Vatikan ist zwar kein Mitglied der EU. Dennoch gehört er mit anderen europäischen Kleinstaaten zu den assoziierten Euronutzern. Gemäß einem Abkommen mit der EU aus dem Jahr 2010 darf der Vatikan im Jahr Münzen im Wert von zunächst 2,3 Millionen Euro prägen, dazu kommt eine variable Zahl von Münzen, die sich an der in Italien ausgegebenen Zahl orientiert. Sammlermünzen werden auf das Kontingent angerechnet, sind aber in der EU kein gesetzliches Zahlungsmittel. Der Vatikanstaat muss seine Entwürfe für Münzen im Voraus der EU-Kommission vorlegen, die deren Übereinstimmung mit den EU-Vorschriften prüft. Vatikan-Euros sind begehrte Sammlerstücke und tragen durch ihren Verkauf zur Finanzierung des Vatikanstaats bei. Der Vatikanstaat muss 51 Prozent seiner Münzen jährlich zum Nennwert in den allgemeinen Umlauf bringen. (fxn)
