Kirche weist Kritik zurück

Kontroverse um Sondergesetz für Weltjugendtag 2027

Veröffentlicht am 12.09.2025 um 13:12 Uhr – Lesedauer: 

Seoul ‐ Zum Weltjugendtag im August 2027 in Seoul werden eine Million junge Menschen erwartet. Auch Papst Leo XIV. will dabei sein. Doch es gibt Probleme mit dem Thema religiöse Neutralität: Ein geplantes Gesetz verstoße gegen diese, heißt es.

  • Teilen:

In Südkorea stößt ein geplantes Sondergesetz zur Unterstützung der Ausrichtung des Weltjugendtags 2027 (WJT) in Seoul auf heftige Kritik. Der Gesetzesvorschlag "verstößt gegen das in der Verfassung verankerte Prinzip der religiösen Neutralität" und könnte "eine bevorzugte Behandlung einer bestimmten Religion institutionalisieren", wurde Park Kwang-jae, Generalsekretär der "Interreligious Reform Civil Coalition" (IRCC), am Freitag vom asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews zitiert.

Pater Joseph Young-je Lee, Vertreter der Organisatoren des WJT, wies die Kritik als unbegründet zurück. Öffentliche Gelder würden "ausschließlich für öffentliche Zwecke wie Sicherheitsmaßnahmen, Infrastruktur und öffentliche Dienste verwendet" und kämen somit "allen Bürgern und Besuchern gleichermaßen zugute". Lee betonte: "Wir verpflichten uns zu höchsten Standards finanzieller Transparenz und verwalten alle Ressourcen in voller Übereinstimmung mit Recht und Gesetz."

Lee: Besuch von Papst Leo ist Staatsbesuch

Der WJT sei "nicht nur eine religiöse Feier, sondern auch ein nationales und internationales Ereignis, das allen Jugendlichen offen steht und religiöse Grenzen überschreitet", so Lee. Die Teilnahme von Papst Leo XIV. habe zudem "den Charakter eines Staatsbesuchs und erfordert eine gründliche Vorbereitung auf internationaler diplomatischer und protokollarischer Ebene". Die Kirche könne nicht für die Sicherheit eines Staatsgastes sorgen.

51 Prozent der rund 52 Millionen Einwohner von Südkorea gehören laut dem "Korea Research Public Opinion Research Center" keiner Religion an. Von den Koreanern, die sich zu einer Religion bekennen, sind 31 Prozent Christen und 17 Prozent Buddhisten. Von den Christen gehören 20 Prozent protestantischen Kirchen und elf Prozent der Römisch-Katholischen Kirche an. Das "Korea Research Public Opinion Research Center" führt mehrmals im Jahr Umfragen zu zentralen politischen und sozialen Themen durch. (KNA)