Botschaft zum Weltjugendtag veröffentlicht
Barmherzigkeit bedeute "weder alles gutheißen noch reine Gefühlsseligkeit", betonte Franziskus in dem am Montag im Vatikan verbreiteten Text. Aber gerade in der Barmherzigkeit erweise sich die Glaubwürdigkeit der Christen in der Welt, betonte der Papst.
Als glücklichen Umstand bezeichnete der Papst die Wahl des Veranstaltungsortes Krakau für das Jugendtreffen im Jubiläumsjahr der Barmherzigkeit. Mit dem heiligen Papst Johannes Paul II. und der Mystikerin Faustyna Kowalska hätten hier "zwei große Apostel der Barmherzigkeit unserer Tage" gelebt. Die südpolnische Stadt erwarte die Jugendlichen aus aller Welt "mit offenen Armen und Herzen", versicherte Franziskus. Zu dem Treffen erwarten die Organisatoren eine Teilnahme ähnlich wie beim vorletzten Treffen vor vier Jahren in Madrid, als rund 1,7 Millionen junge Katholiken mit dem Papst beteten, feierten und ihren Glauben bekannten.
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Die deutsche Version der Hymne für den Weltjugendtag 2016 in Krakau wurde in Köln veröffentlicht. Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz stellte sie beim Auftakt zum Weltjugendtag des Erzbistums Köln vor.Papst lädt Jugendliche zu Werken der Barmherzigkeit ein
Die Botschaft der göttlichen Barmherzigkeit stelle ein "sehr konkretes und herausforderndes Lebensprogramm" dar, weil es vom Menschen nicht nur Worte sondern auch Taten verlange. Franziskus forderte die jungen Katholiken auf, die Werke der leiblichen Barmherzigkeit neu zu entdecken: Hungrige speisen, Durstigen zu trinken geben, Nackte bekleiden, Fremde aufnehmen, Kranke pflegen, Gefangene besuchen, Tote begraben. Dabei sollten sie freilich nicht die geistigen Werke der Barmherzigkeit vergessen: Zweifelnden recht raten, Unwissende lehren, Sünder zurechtweisen, Betrübte trösten, Beleidigungen verzeihen, Lästige geduldig ertragen, für Lebende und Verstorbene zu Gott beten. Franziskus lud die Jugendlichen ein, jeden Monat eines dieser Werke in die Tat umzusetzen.
Der einzige Weg, um das Böse zu besiegen, sei die Barmherzigkeit, unterstrich der Papst in seiner vierseitigen Botschaft. Vielleicht am schwierigsten sei dabei die Forderung, Feinden zu verzeihen, die einen beleidigt oder einem Böses zugefügt hätten. Dennoch sei die Vergebung das Instrument, das jeder Menschen in seinen Händen habe, um den Frieden des Herzens zu finden. "Groll, Wut, Gewalt und Rache hinter uns zu lassen, ist die notwendige Voraussetzung für ein geglücktes Leben", betonte der Papst. (KNA)