"Wählerinnen und Wähler müssen wissen, was sie da für eine Zukunft wählen"

Bischof Bätzing bekräftigt Warnung der Kirche vor AfD

Veröffentlicht am 26.09.2025 um 11:26 Uhr – Lesedauer: 

München ‐ Die Kirche ist dazu da, den Menschen Orientierung zu geben. Deshalb muss sie laut dem Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz auch deutlich machen, wenn eine Partei antidemokratisch ist.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Bischof Georg Bätzing, hat die Kritik der Bischöfe an der AfD verteidigt. "Wir sind nicht parteilich als Kirche, sondern wir stehen über den Parteien. Aber wenn es um eine weitgehend gesichert rechtsextreme Gruppierung geht, dann müssen wir uns äußern", sagte der Limburger Bischof am Freitag dem Bayerischen Rundfunk.

Gerade die Bischöfe in Ostdeutschland sind laut Bätzing mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen im September 2026 in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern sehr besorgt. "Weil es durchaus sein kann, dass die AfD die Wahl gewinnt." Deshalb wollten sie noch einmal deutlich machen, um was für eine Partei es sich handle. "Sie spaltet, weil sie Unterschiede macht zwischen Menschen, weil sie nationalistisch ausgerichtet ist, antieuropäisch, antidemokratisch. Wählerinnen und Wähler müssen wissen, was sie da für eine Zukunft wählen."

Außerdem ging der Bischof auf die soziale Lage in Deutschland ein und erinnerte, dass die Sozialsysteme unter Druck stünden. Den Bürgerinnen und Bürger müsse bewusst sein, "es kommen Zumutungen auf uns zu. Und da braucht es Augenmaß der Belastung." In dieser Situation müsse die Kirche Orientierung geben, "auch wenn wir kleiner werden", erklärte Bätzing. (KNA)