Vatikan stärkt Bischof bei Leitung durch Laien den Rücken
Der Schweizer Bischof Charles Morerod hat mehrmals Laien an die Spitze einer Diözesanregion gestellt – und dafür volle Rückendeckung aus dem Vatikan. Das erklärte der Bischof von Lausanne, Genf und Freiburg laut dem Westschweizer Portal "cath.ch". In Rom habe man ihm versichert, dass er die an die Spitze der Diözesanregionen berufenen Laien sogar zu "Vikaren" ernennen könne, so Morerod. Das habe er jedoch nicht getan, weil "die Erklärung zu kompliziert gewesen wäre".
Morerod berichtete bei einem Pressegespräch, bei einem Ad-limina-Besuch in Rom habe er vom Dikasterium für die Glaubenslehre erfahren, dass in italienisch- und englischsprachigen Medien eine Pressekampagne gegen die Beauftragung von Laien gelaufen sei. Das Dikasterium habe daraufhin die zuständigen Nuntiaturen gebeten, falsche Gerüchte über Morerods Arbeit zu dementieren.
"Es braucht Zeit"
Morerod hatte 2020 begonnen, Laien an die Spitze der Diözesanregionen zu stellen, die zuvor von Priestern (Bischofsvikaren) geleitet wurden. Diese Reform stieß nicht überall auf Gegenliebe. Laut "cath.ch" ist in Social-Media-Debatten von einer "Ersetzung" von Priestern und "gefährlicher Entheiligung" die Rede. Doch der Bischof stellte fest, die neuen Laienverantwortlichen stießen auf recht breite Zustimmung: "Es gibt keine offensichtlichen Neuerungen, und es braucht immer eine gewisse Zeit, bis sich die Menschen daran gewöhnt haben." Auch in Rom würden vielfach Frauen in Führungspositionen berufen. "Wir befinden uns also nicht in einer völlig neuen Situation, sondern in einer allgemeinen Bewegung innerhalb der Kirche", erklärte Morerod.
Morerod sagte, auch französische Diözesen hätten Frauen in Führungspositionen berufen. So schwimme er nicht gegen den Strom der Geschichte. Für ihn falle die Bilanz seiner Reformen nach fünf Jahren positiv aus. So setzt der Bischof seine Bemühungen zur Aufwertung der Laien mit der Ernennung der neuen Vertreterin des Bischofs für die französischsprachige Region Freiburg, Aurelia Dénervaud-Pellizzari, und ihres Stellvertreters, des Theologen Philippe Becquart, fort. (KNA)
