Gewerkschaft rechnet für das nächste Jahr mit 300.000 Flüchtlingen im Schulalter

Katholische Schulen in Berlin richten Flüchtlingsklassen ein

Veröffentlicht am 08.10.2015 um 15:52 Uhr – Lesedauer: 
Flüchtlinge

Bonn/Berlin ‐ An drei katholischen Schulen im Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg sollen Kinder aus Flüchtlingsfamilien zukünftig in eigens eingerichteten Klassen unterrichtet werden. An einer der Schulen läuft das Projekt bereits seit Oktober.

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Derzeit rechnet die Bildungsgewerkschaft GEW mit rund 300.000 zusätzlichen Schülern, die in den kommenden zwölf Monaten aufgrund von Flucht nach Deutschland kommen. Dazu seien weitere 24.000 Lehrkräfte notwendig, sagte die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe am Donnerstag in Berlin. Neben Neueinstellungen und Weiterqualifizierungen regte sie den Einsatz pensionierter Lehrer an. In den Kitas erwartet die GEW bis zu 100.000 geflüchtete Kinder. Hierfür sind laut Tepe 14.000 zusätzliche Erzieherinnen nötig.

Mehr Kapazitäten an berufsbildenden Schulen nötig

Nach einer ebenfalls in Berlin vorgestellten Studie des Mercator-Instituts für Sprachförderung und des "Zentrums für LehrerInnenbildung" der Universität Köln wanderten im vergangenen Jahr knapp 100.000 Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter nach Deutschland ein. Das seien ein Prozent der Gesamtzahl der gleichaltrigen Einheimischen. Zwei Drittel benötigten einen Schulplatz an einer weiterführenden Schule. Besonders an berufsbildenden Schulen seien zusätzliche Kapazitäten erforderlich. Die Experten kritisierten, dass die gesetzliche Schulpflicht für Minderjährige nur in Berlin und im Saarland von Anfang an gelte. (kim/KNA)

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