Welcher Kardinal zunächst führte, warum der Rauch so spät kam

Neues Buch gibt bislang unbekannte Einblicke in das Konklave 2025

Veröffentlicht am 13.11.2025 um 15:31 Uhr – Lesedauer: 

Barcelona ‐ Vatikanjournalisten öffnen in "Das letzte Konklave" den Blick auf interne Abläufe. Verzögerte Wahlgänge, Pannen und Anekdoten aus der Sixtinischen Kapelle werfen ein neues Licht auf die Papstwahl 2025.

  • Teilen:

In einem neu veröffentlichten Buch legen die Vatikanjournalisten Elisabetta Piqué und Gerard O'Connell bislang unbekannte Details des Konklaves 2025 offen. Ihren Recherchen zufolge führte im ersten Wahlgang der ungarische Kardinal Peter Erdö das Feld der Favoriten an. Auf den folgenden Plätzen lagen demnach der später zum Papst gewählte Robert Francis Prevost sowie Kardinal Pietro Parolin. Das Buch erschien am Mittwoch in Spanien.

Ausführlich gehen die Autoren auch der Frage nach, warum der erste Wahlgang mit deutlicher Verzögerung begonnen hatte. Schwarzen Rauch gab es an diesem Tag erst um 21 Uhr statt wie erwartet gegen 19 Uhr. Zwar war bereits bekannt, dass Kardinal Raniero Cantalamessa seine einleitenden Worte ausgedehnt hatte – rund eine Stunde. Piqué und O'Connell nennen nun einen weiteren Grund: ein Mobiltelefon in der Sixtinischen Kapelle. Ein älterer Kardinal habe vergessen, sein Handy abzugeben; erst nachdem dieses Versäumnis behoben gewesen sei, habe die Abstimmung beginnen können.

Während der Papstwahl gelten im Vatikan strenge Vorschriften. Die wahlberechtigten Kardinäle werden vollständig abgeschottet, müssen ihre Mobiltelefone abgeben, und das Handynetz wird deaktiviert. Laut den Recherchen führte dies zu Beginn des Konklaves dazu, dass einige Kardinäle verschliefen – ohne Handy hatten sie keinen Wecker. Vatikanangestellte mussten sie den Angaben zufolge wecken; später habe der Vatikan eigens Wecker an die Kardinäle verteilt. – Auf rund 450 Seiten präsentieren Piqué und O'Connell in tagebuchartiger Form zahlreiche Hintergründe und Anekdoten rund um das Konklave. (KNA)