ICE-Direktor weist Bischofskritik an Trumps Migrationspolitik zurück
Der Direktor der US-Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), Tom Homan, hat die jüngste Kritik der Bischöfe der Vereinigten Staaten an der Migrationspolitik von Präsident Donald Trump als "falsch" zurückgewiesen. Angesichts der steigenden Zahl von Todesfällen im Zusammenhang mit Schleuserkriminalität und Fentanyl-Schmuggel bestehe er darauf, dass eine gesicherte Grenze "Leben rette", sagte Homan laut Medienberichten am Freitag vor Journalisten in Washington.
Der sogenannte "Grenz-Zar" der Trump-Regierung argumentierte, strengere Kontrollen seien staatliche Pflicht. Die Bischöfe unterschätzten die Realität, der Grenzbeamte täglich ausgesetzt seien. "Wir setzen das Gesetz durch und retten damit viele Leben. Ich wünschte, die katholische Kirche würde das verstehen", so Homan weiter.
Im Januar bereits Kritik an Papst Franziskus
Die US-Bischöfe hatten sich vergangene Woche bei ihrer Vollversammlung in Baltimore nahezu einstimmig gegen die Migrationspolitik von Präsident Trump gestellt. Sie fühlten sich verpflichtet, ihre Stimme "zur Verteidigung der von Gott gegebenen Menschenwürde zu erheben", so die Bischöfe in ihrer Erklärung. 216 Mitglieder der Bischofskonferenz stimmten für den Text, fünf dagegen, drei enthielten sich. Die Bischöfe versprachen den Migranten als "Brüdern und Schwestern" ihren Rückhalt und würdigten deren Beitrag für das Gemeinwesen – betonten aber zugleich, dass Staaten das Recht zu einer Einwanderungsregulierung hätten. "Wir lehnen die wahllose Massenabschiebung von Menschen ab", heißt es in der Erklärung. "Wir beten für ein Ende der entmenschlichenden Rhetorik und Gewalt, ob sie sich nun gegen Einwanderer oder gegen die Strafverfolgungsbehörden richtet."
Homan erklärte mit Blick auf die Bischöfe: "Ich finde, sie sollten ihre Zeit darauf verwenden, die katholische Kirche in Ordnung zu bringen" – ein Satz, den er bereits Ende Januar nach Kritik von Papst Franziskus (2013-2025) an geplanten Massenabschiebungen aus den USA geäußert hatte. Damals hatte Homan dem Pontifex zudem Heuchelei vorgeworfen, da auch um den Vatikan eine Mauer existiere. Wenn man illegal in den Vatikan eindringe, begehe man ein schweres Verbrechen. "Er kann also den Vatikan dort schützen, wo er wohnt; er kann dort eine Mauer bauen, wo er wohnt, aber die Amerikaner dürfen das nicht? Nein", so der "Grenz-Zar" zu Franziskus. (stz)
