Im ersten Jahr rund 400.000 Besucher in sanierter Hedwigs-Kathedrale
Die sanierte und umgestaltete Berliner Sankt-Hedwigs-Kathedrale ist im ersten Jahr nach ihrer Wiedereröffnung von rund 400.000 Menschen besucht worden. "Nach sechs Jahren sind wir wieder zurück in Berlin-Mitte. Die Gottesdienstteilnahme hat sich sehr erfreulich entwickelt. Und bei den Besucherinnen und Besuchern haben sich – vorsichtig geschätzt – die Zahlen wenigstens verdoppelt, das Interesse bleibt konstant", sagte Dompropst Tobias Przytarski am Freitag katholisch.de. Die vielen Anfragen nach Führungen und Konzerten – von Chören aus aller Welt – könnten "nur mit Mühe" bedient werden.
Die Kathedrale des Erzbistums Berlin war am 1. September 2018 geschlossen und sechs Jahre lang vor allem im Inneren umfassend saniert und umgestaltet worden. Die Kosten für die Baumaßnahme betrugen den Angaben zufolge 44,2 Millionen Euro. Am Christkönigsfest 2024 war das Gotteshaus dann mit einem feierlichen Gottesdienst unter Leitung von Erzbischof Heiner Koch wiedereröffnet worden.
Umgestaltung wird weiterhin "lebhaft diskutiert"
Die Neugestaltung der Kathedrale nach einem Entwurf des Architekturbüros Sichau & Walter aus Fulda und des Künstlers Leo Zogmayer aus Wien wurde bereits vor und während der Bauphase kontrovers diskutiert. Vor allem die Schließung der großen Bodenöffnung in der Mitte des Gotteshauses, über die seit dem Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg die Unterkirche mit den Grabkapellen der Berliner Bischöfe und des 1996 von Papst Johannes Paul II. (1978–2005) seliggesprochen Dompropstes und NS-Gegners Bernhard Lichtenberg erreichbar war, stieß auf viel Kritik. Das Erzbistum erklärte am Freitag dazu, dass die Neugestaltung "sehr positiv angenommen und weiterhin auf vielen Kanälen lebhaft diskutiert" werde.
Diese Darstellung deckt sich mit den Bewertungen der Kathedrale bei Google Maps: Dort wurde das Gotteshaus bislang knapp 1.100 Mal von Nutzerinnen und Nutzern bewertet. Mit einer Gesamtnote von 4,3 Sternen schneidet die Bischofskirche gut ab, vor allem in den vergangenen Monaten wurden mehrheitlich positive Fünf-Sterne-Rezensionen abgegeben. Vereinzelt finden sich aber auch negative Bewertungen. (stz)
