Bis auf eine Enthaltung einstimmig

ZdK stimmt für Satzung neuer Synodalkonferenz

Veröffentlicht am 29.11.2025 um 12:25 Uhr – Lesedauer: 

Berlin ‐ Das Zentralkomitee der Katholiken (ZdK) hat sich für ein neues nationales Kirchengremium, die Synodalkonferenz, ausgesprochen. Die Zustimmung war groß. Zwei Hürden stehen dem neuen Format allerdings noch bevor.

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Das geplante neue nationale Kirchengremium der katholischen Kirche hat eine weitere Hürde genommen. Die Vollversammlung des Zentralkomitees der Katholiken (ZdK) stimmte am Samstag bis auf eine Enthaltung einstimmig und unter großem Applaus für die Satzung der sogenannten Synodalkonferenz.

Unter den Mitgliedern würdigten viele die Satzung, auch wenn klar sei, dass Reformschritte herausfordernd blieben und sich die Wirkung des neuen Gremiums über die Zeit zeigen müsse. Eine Zustimmung zur Synodalkonferenz durch die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz steht noch aus. Anschließend wird die Satzung dem Vatikan vorgelegt. Dieser könnte das Vorhaben noch ausbremsen.

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch, Geistlicher Assistent des ZdK, sprach von einem Lernprozess. "Auch die Satzung ist nur ein Rahmen für einen Lernprozess." Er baue darauf, dass das Lernen weitergehe. Sonst sei es nicht mehr synodal. Er sei sehr zuversichtlich, dass dieser Prozess in einer Synodalkonferenz weitergehe. Die Bischöfe seien in ihrer Meinung deutlich differenzierter, als es manchmal scheine, fügte Koch hinzu.

Neues Gremium aus Bischöfen und Laien

Bischöfe und Laien hatten vergangene Woche bei der letzten Sitzung des Synodalen Ausschusses nach intensiven Debatten einstimmig eine Satzung für die Synodalkonferenz beschlossen. Dem neuen nationalen Gremium der katholischen Kirche sollen die 27 Ortsbischöfe angehören, ebenso viele Vertreter des Laien-Dachverbandes Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) sowie 27 weitere Katholikinnen und Katholiken aus ganz Deutschland.

Laut Satzung ist vorgesehen, dass die Synodalkonferenz Stellung zu wesentlichen Entwicklungen in Staat, Gesellschaft und Kirche in Deutschland nimmt. Außerdem wollen Bischöfe und Laien in dem neuen Gremium Beschlüsse fassen zu wichtigen Fragen des kirchlichen Lebens von bundesweiter Bedeutung.

Schließlich soll die Synodalkonferenz ein Mitspracherecht erhalten bei Finanz- und Haushaltsangelegenheiten der katholischen Kirche in Deutschland, "die nicht auf diözesaner Ebene entschieden werden". Um die Finanzfragen sei besonders lang gerungen worden, sagte ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp. Künftig sollen Laien somit auch bei der Verwendung der Kirchensteuer Mitsprache erhalten. Die Synodalkonferenz könnte zum ersten Mal am 6. und 7. November 2026 in Stuttgart zusammenkommen. Ein zweiter Termin ist demnach für den 16. und 17. April 2027 in Würzburg angedacht. Zuvor hatte die Vollversammlung des ZdK die Reform von Statut und Geschäftsordnung abgeschlossen. Künftig soll es unter anderem weniger Vollversammlungen geben. Die ZdK-Vollversammlung ist die höchste repräsentative Vertretung des deutschen Laienkatholizismus und gibt die größeren Richtlinien der Arbeit des Laiengremiums vor. (KNA)