Dienstältester Präfekt über "seine" drei Päpste

Kardinal Koch: Benedikt XVI. ist mein Lieblingspapst

Veröffentlicht am 01.12.2025 um 11:06 Uhr – Lesedauer: 
Papst Benedikt XVI. überreicht Kurt Koch das Kardinalsbirett
Bild: © KNA-Bild  (Archivbild)

Vatikanstadt ‐ Mit Benedikt XVI. verbindet Kurt Koch nicht nur sein Amt als Kurienkardinal – auch persönlich schätzt der Schweizer den deutschen Papst. Als Diener dreier Päpste konnte er mit allen gut zusammenarbeiten – auch wenn einer besonders viel Arbeit machte.

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Benedikt XVI. (2005–2013) ist der Lieblingspapst von Kurienkardinal Kurt Koch. Im Interview mit dem Schweizer "Sonntagsblick" äußerte sich der Präfekt des Ökumenedikasteriums zu den drei Päpsten, unter denen er im Vatikan gedient hat. "Benedikt XVI. ist vor allem mein Lieblingstheologe und dann mein Lieblingspapst", so Koch. Nach wie vor lese er gern in seinen Schriften, weil sie eine große Weite und Tiefe hätten. Zu den drei Päpsten sagte er: "Papst Benedikt war ein Gelehrter, bei ihm standen die glaubensmässigen Inhalte im Vordergrund. Papst Franziskus setzte eher auf Beziehungen und Begegnungen. Bei Papst Leo ist es noch zu früh, genau sagen zu können, wo er die Akzente setzen wird."

Die Art von Papst Franziskus (2013–2025) sei für Koch kein Problem gewesen. Manchmal schätze man auch Charaktere, die ganz anders sind als man selbst – "auch die Spontaneität von Papst Franziskus". Dennoch habe diese Spontaneität bisweilen Aufräumarbeiten erfordert: "Wenn sie dann ein bisschen schief gegangen ist, dann war es natürlich eher schwierig – nicht immer hat er damit das gute Ziel erreicht, das er erreichen wollte."

Lob für Papst Leos Art

Papst Leo XIV. würdigte der Kardinal für seine freundliche und umgängliche Art. Im Vergleich zu Franziskus sei er zurückhaltend, aber trotzdem zugewandt: "Er ist ein Mensch, der sehr gut zuhören kann und erst dann redet, wenn er etwas zu sagen hat."

Zu seiner eigenen Zukunft sagte der Kardinal, der im März 75 Jahre alt wurde, dass er sein Rücktrittsgesuch wie vom Kirchenrecht vorgesehen noch bei Papst Franziskus eingereicht habe. "Er fand jedoch, ich solle weitermachen." Koch habe Papst Leo geschrieben,  er stehe ihm weiter zur Verfügung , könne es aber gut verstehen , wenn er gleich zu Beginn einen neuen Präfekten ernennen wolle. "Es ist seine Entscheidung und es ist gut, dass er sich dafür Zeit lässt." Kardinal Koch ist seit 2010 Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen. Damit ist er der dienstälteste Vorsteher eines Dikasteriums und der einzige, der noch unter Papst Benedikt XVI. ernannt wurde. Zuvor war Koch Bischof von Basel. (fxn)