Päpstliche Kommission hält Tür zur Frauenweihe offen

Die Möglichkeit einer Zulassung von Frauen zu Weiheämtern in der katholischen Kirche bleibt offen. Dies geht aus dem Abschlussbericht einer von Papst Franziskus eingesetzten Theologenkommission an dessen Nachfolger Leo XIV. hervor. Der Bericht wurde am Donnerstag vom vatikanischen Presseamt veröffentlicht.
In dem Text heißt es, dass eine bloß historische Klärung der Frage, welche Form des Diakonats es in der frühen Kirche gab, "keine definitive Sicherheit" für künftige Entscheidungen liefere. Deshalb, so die Meinung der zehnköpfigen, gemischten Theologenkommission, bleibe die Frage der Diakoninnenweihe "offen für weitere theologische und pastorale Vertiefungen". Die Entscheidung müsse auf Ebene des Lehramtes fallen. Es müsse die Fragen verbindlich beantworten, "die in einigen Teilen des Volkes Gottes gestellt werden".
Gleichzeitig betonte die Kommission, dass Frauen nach derzeitigem Stand nicht zur Diakonenweihe zugelassen werden könnten: "Der Status quaestionis in Bezug auf die historische Forschung und die theologische Untersuchung, unter Berücksichtigung ihrer gegenseitigen Auswirkungen, schließt die Möglichkeit aus, in Richtung einer Zulassung von Frauen zum Diakonat als Stufe des Weihesakraments voranzuschreiten", heißt es wörtlich im Bericht. "Im Lichte der Heiligen Schrift, der Tradition und des kirchlichen Lehramtes ist diese Einschätzung eindeutig, auch wenn sie es derzeit nicht erlaubt, ein endgültiges Urteil zu fällen, wie es bei der Priesterweihe der Fall ist."
Keine Mehrheit für ein dogmatisches Nein
Zur Frage des Frauendiakonats hat die Kommission über mehrere Thesen abgestimmt, die Abstimmungsergebnisse wurden in dem Text veröffentlicht. Dabei fand die dogmatische These, dass in der katholischen Kirche schon deshalb nur Männer geweiht werden könnten, weil Jesus Christus ein Mann war, keine Mehrheit, sondern wurde mit fünf zu fünf Stimmen beschieden. Zugleich fanden aber auch konkrete Vorschläge für die Einführung eines Frauendiakonats als Weiheamt keine Mehrheit. Damit bleibt die Frage weiterhin offen.
Die Studienkommission unter Leitung des italienischen Kardinals Giuseppe Petrocchi war von Papst Franziskus im Zuge der Weltsynode von 2023 und 2024 eingesetzt worden. Sie sollte das heikle Thema außerhalb der Plenumsdebatten der Weltsynode zu einer Klärung bringen. Offen ist, wie Papst Leo XIV. mit dem Ergebnis der Kommission umgeht. (cbr/KNA)
4.12., 13:15 Uhr: Ergänzt um weitere Details aus dem Bericht.