Mehr als 140.000 Einsatzkräfte mobilisiert

Hochsicherheit für Kirchen in Indonesien an Weihnachten

Veröffentlicht am 24.12.2025 um 15:34 Uhr – Lesedauer: 

Jakarta ‐ "Operation Kerze" in Indonesien: Im mehrheitlich muslimischen Land sollen Christen an Weihnachten besonders geschützt werden. Denn sie erlebten ausgerechnet an hohen Feiertagen immer wieder islamistische Anschläge.

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Indonesien mobilisiert zum Schutz vor Anschlägen an Weihnachten und Silvester mehr als 140.000 Einsatzkräfte aus Polizei und Militär. Bei der landesweiten "Operasi Lilin" – "Operation Kerze" – würden vor allem Kirchen und touristische Sehenswürdigkeiten geschützt, hieß es am Mittwoch in indonesischen Medien.

Alleine in der Hauptstadt Jakarta würden mehr als 5.000 Sicherheitskräfte die Sicherheit von Christen in Gotteshäusern gewährleisten. Im ganzen Land gibt es mehr als 11.000 Kirchen.

Anschläge an Weihnachten und Palmsonntag

In der Vergangenheit wurden vor allem an hohen Feiertagen Kirchen und Christen mehrfach zum Ziel von Anschlägen, etwa im Jahr 2000, als an Heiligabend in Jakarta und weiteren Städten mehrere Bomben explodierten. An Palmsonntag im Jahr 2021 wurden mindestens 20 Menschen in Makassar, Provinzhauptstadt von Südsulawesi, verletzt. Bewaffnete drangen in eine katholische Kirche ein.

Beobachtern zufolge war es in den vergangenen Jahren der Regierung zwar gelungen, den gewaltbereiten politischen Islamismus einzudämmen. Die Gefahr von Terroranschlägen bestehe aber weiter. In Indonesien sind Einzelpersonen und kleine Netzwerke aktiv, die von der Ideologie der Terrororganisation "Islamischer Staat" inspiriert sind.

Indonesien ist das größte muslimische Land der Welt. Von den gut 281 Millionen Einwohnern gehören mehr als 87 Prozent dem Islam an. Weniger als elf Prozent sind Christen. Der verstorbene Papst Franziskus hatte das südostasiatische Land, das aus Tausenden Inseln besteht, im September 2025 besucht. Laut Experten hat sein Besuch den Dialog zwischen Kirche und muslimischen Vertretern im Land gefördert. (KNA)