Ein neuer Anfang
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Haben Sie gelesen, was Papst Franziskus von den deutschen Bischöfen will? Er hat ihnen eine Liste dringender Hausaufgaben verpasst – und sie unmissverständlich aufgefordert, diese auch zu erledigen, und "die lähmende Resignation zu überwinden".
Wer will, kann seine – auch für ihn – deutliche Ansprache im Internet lesen. Seine Worte und die Reaktion unserer Hirten – oder gewisser Kommentatoren – darauf hier zu bewerten oder zu kritisieren: Das will ich weder mir anmaßen noch Ihnen antun; zumal eine verstiegene Debatte darüber nur Ausdruck eines der Kernprobleme wäre, die der Papst diagnostiziert.
Was ich aber für wichtig und richtig halte, ist dies: Festzustellen, dass – erneut – ein gewaltiger Mangel an Glaube und Liebe der katholischen Kirche in Deutschland attestiert worden ist. Und wir immer weniger Gläubige immer aufwändiger verwalten, statt zu entschlacken und missionieren. Dass dies Not tut, darin sind sich Papst Franziskus, Kardinal Marx, Kardinal Sarah und viele andere einig, die es sonst nicht immer sind. Und das zeigen nicht nur die Statistiken, die der Heilige Vater zitiert.
Wenn also klar ist, dass erstens ein Mangel an Glaube und Liebe besteht, und zweitens die Wege der vergangenen Jahrzehnte diese Situation nicht lösen konnten – im Gegenteil – dann ist mir zumindest klar, was zu tun ist. Ein neuer Anfang.
Der geht nicht mit Strukturreform und auch nicht mit polternder Polemik. Nicht mit larmoyantem Steinewerfen auf Personen und Positionen, um nur ja die Deutungshoheit über den Niedergang zu erhalten. Wir müssen – wie Mutter Teresa und viele Heilige uns lehren – bei uns selber neu anfangen.
Beten und umkehren. Klingt einfach? Ist es auch. Klingt zu einfach? Ist es nicht. Wenn es so einfach wäre, dann würden wir es alle häufiger tun und danach leben. Wir haben dazu jeden Tag aufs Neue die Gelegenheit – auch heute. Gott erwartet nichts weniger von uns. Es sind seine Hausaufgaben an uns alle.