Papst eröffnet Heiliges Jahr
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Franziskus verweilte im stillen Gebet und mit tiefer Verneigung auf der Schwelle und betrat dann als erster Pilger des Jubiläumsjahrs der Barmherzigkeit den Petersdom. Ihm folgten der emeritierte Papst Benedikt XVI. (2005-2013) und jene Kardinäle, Bischöfe und Priester, die bei der Messe konzelebriert hatten, sowie einige Laien. Sie zogen in Prozession zum Hauptaltar über dem Petrusgrab. Im Heiligen Jahr sollten sich die Gläubigen die Haltung des barmherzigen Samariters zu eigen zu machen, forderte der Papst. "Wir müssen die Barmherzigkeit dem Gericht voranstellen". Das Gericht Gottes müsse immer "im Licht der Barmherzigkeit stehen". Andernfalls tue man Gott und seiner Gnade Unrecht.
Die Zeremonie begann gegen Ende der Messe, nach der Austeilung der Kommunion. Franziskus begab sich ins Atrium des Petersdoms, in dem sich auch Benedikt XVI. eingefunden hatte; beide begrüßten sich mit einer brüderlichen Umarmung. In einem Gebet bat Franziskus um ein "Jahr der Gnade", ein Jahr des Gottes- und der Nächstenliebe, ein Jahr der Vergebung und des Friedens.
Den "missionarischen Impuls" des Konzils wieder aufnehmen
Der Gottesdienst auf dem Petersplatz hatte zuvor unter hohen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden. Alle Personen mussten sich vor Betreten des Platzes einer Kontrolle unterziehen. Die Umgebung des Vatikan war für den Autoverkehr gesperrt, über der Stadt gilt ein Flugverbot, für das es allerdings offenbar etliche Ausnahmegenehmigungen gab.
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Papst Franziskus rief während des Gottesdienstes zu einer weiteren Öffnung der katholischen Kirche im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils auf. Der "missionarische Impuls" des Konzils müsse "mit derselben Kraft und derselben Begeisterung" wie vor 50 Jahren wieder aufgenommen werden, sagte der Papst auf dem Petersplatz. Das Heilige Jahr verpflichte dazu, "die aus dem Zweiten Vatikanischen Konzil hervorgegangene Mentalität des barmherzigen Samariters nicht zu vernachlässigen", so Franziskus. "Wenn wir heute durch die Heilige Pforte gehen, wollen wir auch an eine andere Pforte denken: an die Tür, welche die Väter des Zweiten Vatikanischen Konzils vor fünfzig Jahren zur Welt hin aufgestoßen haben", sagte der Papst weiter.
Millionen Pilger in Rom erwartet
Das Zweite Vatikanische Konzil bedeute einen "großen Fortschritt" im Glauben, erklärte Franziskus. Es sei ein "neuer Aufbruch gewesen, um auf jeden Menschen dort zuzugehen, wo er lebt: in seiner Stadt, in seinem Haus, am Arbeitsplatz. Wo auch immer er sich befindet, da muss die Kirche ihn erreichen, um ihm die Freude des Evangeliums zu bringen". Damals habe es eine "wirkliche Begegnung zwischen der Kirche und den Menschen unserer Zeit" gegeben. Dadurch sei die Kirche aus der "Dürre" herausgeführt worden, "die sie viele Jahre lang in sich selbst verschlossen gehalten hatte".
Bis zum Ende des Außerordentlichen Heiligen Jahres am 20. November 2016 wird die Heilige Pforte des Petersdoms von Millionen Pilgern durchschritten, die in Gebet und Meditation um Vergebung und Barmherzigkeit bitten. In den kommenden Tagen sollen solche Pforten auch in allen Kathedralkirchen der Weltkirche eröffnet werden. Das vom Papst kurzfristig ausgerufene "Jubiläum der Barmherzigkeit" soll nicht nur in Rom, sondern auch auf Ebene der Ortskirchen begangen werden. Leitgedanken sind Umkehr, Bekehrung und Werke der Barmherzigkeit. (stz/KNA)
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