Vollversammlung hat am Freitag Beschlussempfehlung vorgelegt

Synode will Abschied von Kleinstpfarreien

Veröffentlicht am 11.12.2015 um 15:25 Uhr – Lesedauer: 
Synode will Abschied von Kleinstpfarreien
Bild: © KNA
Bistum Trier

Trier ‐ Die Synode im Bistum Trier hat sich für einen Abschied von der bestehenden kleinteiligen Pfarreienstruktur ausgesprochen. Damit werden die knapp 900 Pfarreien der Diözese mittelfristig wohl zu weniger als 100 Seelsorgeeinheiten zusammengelegt.

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Damit zeichnet sich ab, dass die heute noch bestehenden 895 Pfarreien der Diözese mittelfristig zu weniger als 100 Großpfarreien zusammengelegt werden. Die Beschlussempfehlung steht jedoch unter dem Vorbehalt eines endgültigen Beschlusses bei der Abschlussversammlung der Synode im April 2016. Die noch bis Samstagabend tagende sechste Vollversammlung legte sich zudem noch nicht auf Details und den Zeitrahmen einer solchen Reform fest.

"Wir haben heute Richtungsentscheidungen getroffen", begrüßte Bischof Stephan Ackermann die mit einer großen Mehrheit von 86,7 Prozent der Synodalen verabschiedeten Beschlussempfehlung. Es gehe um einen Perspektivwechsel, künftig "nicht mehr zu fragen: Passen die Menschen in die Kirche - und wenn sie nicht passen, werden sie passend gemacht -, sondern stärker auf den Einzelnen zu schauen, seine Würde, seine Fragen, sein Engagement, seine Brüche".

Zwar verstehe er die Ängste und Sorgen vieler Menschen vor Veränderungen. Doch werde er eine solche Reform nicht kurzfristig per Dekret anordnen. "Wir müssen uns darüber verständigen, es braucht einen großen Prozess des Gespräches vor Ort", kündigte Ackermann an.

Darüber hinaus beschlossen die Teilnehmer, dass Laien auch nach Abschluss der Synode im Bistum Trier stärker in Entscheidungen eingebunden werden. "Das synodale Prinzip soll die Kirche im Bistum Trier künftig auf allen Ebenen prägen", heißt es in dem Dokument.

Letztes Treffen findet im April 2016 statt

Bereits am Donnerstag hatte der Trierer Bischof die Synodalen zum Auftakt der Vollversammlung mit einem Bekenntnis zu Reformen eingeschworen. "Das Entscheidende ist, den Blick aufs große Ganze zu richten", sagte er.

Seit Dezember 2013 läuft im Bistum Trier die erste Diözesansynode in diesem Jahrhundert auf deutschem Boden. An ihr nehmen Kleriker und Laien als Synodale teil. Die Vollversammlung ist das beschließende Organ der Synode. Nur der Bischof kann eine derartige Synode einberufen und etwaige Beschlüsse in Kraft setzen.

Nach dem ursprünglichen Zeitplan hätte die Synode bereits im Dezember enden sollen. Aufgrund der Vielzahl an Anträgen wurde im Herbst jedoch eine finale siebte Vollversammlung anberaumt, die vom 28. April bis 1. Mai in Trier stattfinden soll. (bod/KNA)