Papst fordert bessere Integration von Flüchtlingen
Der Papst kritisiert in dem achtseitigen Schreiben eine fortschreitende "Globalisierung der Gleichgültigkeit". Die Teilnahmslosigkeit gegenüber dem Leid anderer nehme im privaten, gesellschaftlichen und staatlichen Bereich besorgniserregend zu. Diese Entwicklung bedrohe den Frieden in der Welt. Ihr müsse eine "Kultur der Solidarität" entgegengesetzt werden. Weiter fordert Franziskus etwa einen Schuldenerlass für die ärmsten Länder und die Abschaffung der Todesstrafe. Die katholische Kirche begeht den Weltfriedenstag jährlich am 1. Januar. Im 2016 steht er unter dem Motto: "Überwinde die Gleichgültigkeit und erringe den Frieden".
Die internationalen Schulden zerstörten langfristig die "moralische und geistige Autorität" eines Volkes, schreibt Franziskus. Sie seien "zu streichen oder annehmbar zu verwalten". Zugleich prangert er eine westliche Bevormundung von Entwicklungsländern an. Die politische Zusammenarbeit müsse "die Werte der örtlichen Bevölkerungen respektieren" und dürfe sich nicht "der Diktatur einiger Ideologien beugen". Dies gelte besonders für den Schutz des ungeborenen Lebens. Weiter fordert der Papst eine weltweite Abschaffung der Todesstrafe.
Papst: Der Dritte Weltkrieg hat begonnen
Auch bessere Haftbedingungen seien "dringend" nötig. Franziskus ruft dazu auf, "alternative Strafen zur Gefängnishaft" zu prüfen. Stärker müsse es um eine Rehabilitation der Täter gehen. Kriege, Terroranschläge, Entführungen, ethnisch und religiös motivierte Verfolgungen sowie Machtmissbrauch hätten sich im zurückliegenden Jahr so vermehrt, dass man von einem "dritten Weltkrieg in Abschnitten" sprechen könne, so der Papst. Dennoch riefen manche Ereignisse dazu auf, "die Hoffnung auf die Fähigkeit des Menschen, mit Gottes Gnade das Böse zu überwinden, nicht zu verlieren". Als ein Beispiel nennt Franziskus das UN-Abkommen über die Entwicklungsziele bis 2030. (KNA)