Vatikan lässt einzigen Gefangenen frei – Papst für Überraschungen gut

Weihnachten startet mit Freilassung

Veröffentlicht am 24.12.2015 um 10:59 Uhr – Lesedauer: 
Vatikan

Vatikanstadt ‐ Wie Papst Franziskus privat das Weihnachtsfest im Vatikan begeht, bleibt ein wohlgehütetes Geheimnis. Bekannt ist bislang nur das offizielle Programm. Aber ein Zeichen hat der Papst dieses Jahr schon gesetzt und den einzigen Gefangenen frei gelassen.

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Der spanische Geistliche Lucio Angel Vallejo Balda, einer der fünf Angeklagten im Vatileaks-2-Prozess, sei aus der Zelle der vatikanischen Gendarmerie entlassen und in eine Unterkunft im päpstlichen Staat gebracht worden, teilte der Vatikan am Mittwochabend mit. Dort stehe er seit Dienstag unter Hausarrest, so Sprecher Federico Lombardi.

Der Sekretär der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls sitzt seit Anfang November in Untersuchungshaft im Vatikan. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, vertrauliche Unterlagen an zwei italienische Journalisten weitergegeben zu haben. Seit Anfang Dezember muss sich Vallejo vor einem vatikanischen Gericht verantworten. Im droht eine mehrjährige Haftstrafe.

Offizielles Papstprogramm wie 2014

Nach dem offiziellen Weihnachtsprogramm feiert Franziskus wie im Vorjahr am Heiligabend um 21.30 Uhr die Christmette im Petersdom. Am ersten Weihnachtstag erteilt er um 12 Uhr von der Mittelloggia des Petersdoms den Segen "Urbi et orbi". Am zweiten Weihnachtstag steht um 12 Uhr das Angelus-Gebet vom Fenster des päpstlichen Appartements im Apostolischen Palast auf dem Programm. Anlass ist das dann begangene Fest des ersten christlichen Märtyrers Stephanus.

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Einen besonderen Gottesdienst für Familien feiert Franziskus am 27. Dezember im Petersdom zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit, das am 8. Dezember begonnen hat. Die Messe ist nach der Öffnung der Heiligen Pforten im Petersdom, in der Lateran-Basilika und einer Caritas-Station für Obdachlose der erste Programmpunkt des Papstes im Heiligen Jahr.

Franziskus dürfte sich jedoch auch diesmal zu Weihnachten nicht auf das offizielle Programm beschränken. Im vergangenen Jahr überraschte er am Heiligabend ein paar hundert christliche Flüchtlinge im Nordirak mit seinem Anruf. Ihnen ergehe es "wie Jesus in der Nacht seiner Geburt", sie seien verjagt, verfolgt und ohne Herberge, sagte er den Flüchtlingen. Am 27. Dezember lud er den emeritierten Papst Benedikt XVI. zu einem Weihnachtsessen ins vatikanische Gästehaus Santa Marta ein. (luk/KNA)