Festnahme nach Schmierereien an deutschem Kloster in Jerusalem

Jüdischer Extremist gefasst

Veröffentlicht am 20.01.2016 um 13:40 Uhr – Lesedauer: 
Israel

Jerusalem ‐ Drei Tage nach dem Übergriff auf die Benediktinerabtei Dormitio auf dem Jerusalemer Zionsberg hat die israelische Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Dem Mann wird vorgeworfen, das Kloster mit antichistlichen Sprüchen beschmiert zu haben.

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Unbekannte hatten in der Nacht zu Sonntag Wände und Türen des Klosters mit hebräischen Parolen wie "Christen zur Hölle", "Tod den Christen" oder "Rache für die Israeliten" beschmiert. Nach Angaben der Abtei fanden sich ähnliche Graffiti auch auf den Außenmauern benachbarter griechisch-orthodoxer und armenischer Einrichtungen auf dem Zionsberg.

Die Mönche hatten wiederholt mehr Schutz durch israelische Sicherheitskräfte gefordert und die Arbeit der israelischen Polizei kritisiert. Der Bereich, in dem die rund 20 Graffiti angebracht wurden, sei nicht überwacht, obwohl dort bereits 2013 ein vandalistischer Akt verübt worden sei und die Polizei daraufhin die Anbringung von Kameras versprochen habe.

Die Dormitio-Abtei nahe der Jerusalemer Altstadt wurde wie andere christliche Stätten in den vergangenen Jahren wiederholt Ziel von Vandalismus-Akten extremistischer Juden. Im Mai 2014 wurde in der Klosterkirche Feuer gelegt, kurz nachdem Papst Franziskus den benachbarten Abendmahlssaal besucht hatte. Im Juni 2015 verübten mutmaßlich Täter aus der israelischen Siedlerbewegung einen Brandanschlag auf das zur Abtei gehörende Kloster Tabgha am See Genezareth. Es entstand ein Schaden in Millionenhöhe; zwei Personen wurden leicht verletzt. (KNA)

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"Tod den Christen" - am Wochenende wurde die Dormitio-Abtei in Jerusalem mit antichristlichen Sprüchen beschmiert. Der Benediktiner Nikodemus Schnabel kritisiert das Vorgehen der israelischen Polizei und erklärt, warum die Brüder für die Täter beten.