Marx würdigt Hans-Jochen Vogel
Die katholische Kirche sei Vogel dankbar, dass er in seinem politischen Leben immer aus dem christlichen Menschenbild heraus argumentiert habe.
Schwierige Entscheidungen bei Schleyer-Entführung
Zur politischen Lebensleistung des Politikers gehörten auch schwierige Momente, so Marx: "In einer der dunkelsten Stunden der Bundesrepublik Deutschland mussten Sie schwerwiegende und folgenschwere Entscheidungen treffen, als Terror unser Land heimsuchte".
Vogel war während der Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer im Herbst 1977 Justizminister. Damals hatte die von Bundeskanzler Helmut Schmidt geführte Bundesregierung sich entschieden, nicht auf die Forderungen der "Rote Armee Fraktion" (RAF) einzugehen, inhaftierte Mitglieder der Terrorgruppe freizulassen. In dieser Zeit sei Vogel dem damaligen Bundeskanzler "in beeindruckender Ruhe und Sachlichkeit" eine Stütze gewesen, so Marx.
Nach Ansicht des Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD war Vogel "der erste praktizierende Katholik" in der Partei. "Auf Deinem politischen Lebensweg hast Du in beeindruckender Weise gezeigt, was sozialdemokratisches Handeln aus dem Geist des Evangeliums bedeutet", so der Arbeitskreis, dem auch der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse sowie die Kirchen- und Religionsbeauftragte der SPD-Fraktion, Kerstin Griese, angehören. (gho/KNA)
04.02.2016, 12.55 Uhr: Statement vom Arbeitskreis Christinnen und Christen in der SPD ergänzt