Kyrill I. fordert gemeinsames Vorgehen des Westens und Russlands in Syrien

Moskauer Patriarch warnt vor Ost-West-Konflikt

Veröffentlicht am 17.02.2016 um 16:01 Uhr – Lesedauer: 
Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill I. im Porträt
Bild: © KNA
Konflikte

Asuncion/Moskau ‐ Der Moskauer Patriarch Kyrill I. fordert ein gemeinsames Vorgehen des Westens und Russlands gegen "terroristische Kräfte" in Syrien. "Hier darf kein Samen für einen neuen globalen Konflikt reifen", sagte der Patriarch am Mittwoch in Paraguay.

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Ein "möglicher Konflikt zwischen Ost und West" um Syrien müsse abgewendet werden, so Kyrill I. Die Terroristen müssten gemeinsam besiegt werden, weil diese nicht nur in Syrien und Irak kämpften, sondern auch ein russisches Passagierflugzeug mit 240 Menschen zum Absturz gebracht und in Paris unschuldige Menschen ermordet hätten.

Der Außenamtschef der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion, erklärte unterdessen, derzeit sei weder ein Besuch von Papst Franziskus in Rom noch ein Besuch des Moskauer Patriarchen in Rom im Gespräch. Zunächst sollten sich die katholische und russisch-orthodoxe Kirche auf die Verbesserung ihres gegenseitigen Verständnisses und der "schnellen Überwindung des Negativen" konzentrieren, das sich zwischen Orthodoxen und Katholiken angehäuft habe. Erst wenn die Voraussetzungen reif seien für die nächste Zusammenkunft beider Kirchenoberhäupter, werde über Zeitpunkt und Ort entschieden, sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

Kyrill I. und Franziskus waren am Freitag auf Kuba zusammengetroffen. Es war die erste Begegnung der Kirchenoberhäupter aus Moskau und Rom seit der Entstehung des Moskauer Patriarchates im 15./16. Jahrhundert. In einer gemeinsamen Erklärung bekräftigten die Kirchenführer eine Vertiefung des katholisch-orthodoxen Dialogs und riefen zu Frieden in Syrien, im Irak und in der Ukraine auf. (KNA)