Kirchen verurteilen Angriffe auf Flüchtlinge
Der Diözesanadministrator des Bistums Dresden-Meißen, Andreas Kutschke, erklärte: "Die Ereignisse in Bautzen und Clausnitz haben eine Feindseligkeit und einen Hass von Teilen der Bevölkerung gegenüber Flüchtlingen gezeigt, die erschrecken und traurig machen." Die sächsischen Christen fühlten sich daher besonders verpflichtet, sich weiterhin für Flüchtlinge einzusetzen, etwa durch die vielfältige caritative Arbeit in den Gemeinen. "Kirche ist vor Ort für diese Menschen da und wird auch weiterhin an ihrer Seite bleiben", so Kutschke.
Auch die evangelische Landeskirche Sachsens verurteile jegliche Gewalt gegenüber Geflüchteten. "Die verbale und psychische Bedrohung von Menschen, die in unserem Land Schutz suchen, und von Menschen, die ihnen Schutz bieten möchten, darf von unserer Gesellschaft nicht hingenommen werden", so Oberlandeskirchenrat Dr. Peter Meis. Die evangelischen Gemeinden in Sachsen seien schon lange engagiert, den ankommenden Menschen Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen. In Clausnitz waren laut Meis auch am Donnerstag Gemeindemitglieder an der Flüchtlingsunterkunft, um die Geflüchteten in Empfang zu nehmen. Eine grölende Menschenmenge versuchte am Donnerstagabend, den Einzug von Flüchtlingen in eine neue Unterkunft zu behindern.
Spontane Mahnwache nach dem Sonntagsgottesdienst
In Bautzen hätten evangelische und katholische Christen noch am Sonntag auf den Brand einer Flüchtlingsunterkunft in der vorangegangenen Nacht reagiert. Wie es in der Mitteilung der beiden Kirchen heißt, hätten sich Christen im Anschluss an den Sonntagsgottesdienst spontan zu einer Mahnwache versammelt. (kim/dpa)