In der Kreuzthaler Martinskirche bleibt es im Winter kalt

Heizung bei Kirchenumbau vergessen

Veröffentlicht am 03.03.2016 um 11:55 Uhr – Lesedauer: 
Buntes

Buchenberg  ‐ Skiunterwäsche für den Kaplan, Decken für Gottesdienstbesucher: In der Kreuzthaler Martinskirche nahe Kempten herrschen im Winter oft Minusgrade. Der Grund: Bei der Restaurierung wurde vergessen, auch die Heizung zu erneuern.

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Eine neue Heizung kann erst eingebaut werden, wenn die gegenwärtig laufende Sanierung des Gotteshauses abgeschlossen ist, berichtete Pfarrer Andreas Demel am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Pfarrer: "Verkettung dummer Zufälle"

Nach den Worten von Demel wird die baufällige Kirche im Ortsgebiet von Buchenberg bei Kempten seit mehr als zwei Jahren restauriert, die Kosten belaufen sich inzwischen auf 880.000 Euro. Bei der Planung der Maßnahme sei die Erneuerung von Heizung und Elektroinstallation schlicht vergessen worden - diese Arbeiten dürften nun erst beginnen, wenn die ursprüngliche Sanierung vollständig abgeschlossen sei. Der Pfarrer sprach von einer "Verkettung dummer Zufälle". Die Kosten für die neue Heizung betragen zwischen 30.000 und 50.000 Euro. Sankt Martin ist die einzige Pfarrkirche in Süddeutschland mit einer reinen Holzkonstruktion.

Die Kirchengemeinde hat sich mit den Minusgraden abgefunden und nimmt sie mit Humor, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Die Organisten erhalten vorgewärmte Decken und Fingerlinge, die Ministranten werden mit Stirnbändern ausgestattet, dem aus Indien stammenden Kaplan wurde Skiunterwäsche verordnet. Kreuzthal liegt in einer schattigen Tallage, von daher ist es dort ohnehin kälter als andernorts. Mesnerin Uschi Kolb sagte, sie habe schon Winter erlebt, in denen das Wasser für die Handwaschung während des Gottesdienstes eingefroren sei. (KNA)